24.05.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Olympiasiegerin veredelt Jubiläum

75. Himmelfahrt-Reitturnier des RV Preußisch Ströhen startete im Dauerregen

Pr. Ströhen (ko). Die Wochen und Tage der Vorbereitungen sind vorbei. Pünktlich erklang um zwölf Uhr vom Richterturm die Glocke zum Start des traditionellen Himmelfahrt-Turniers, das in diesem Jahr zum 75. Mal stattfindet. Und wieder haben sich zahlreiche namhafte Reiter angekündigt. Sportlich und vom Ambiente her gesehen hat sich das Reit- und Springturnier des RV Pr. Ströhen einen guten Namen erarbeitet. Und diese Jahr ist sogar eine Olympiateilnehmerin vor Ort. Heike Kemmer aus Winsen/Hannover-Bremen, die 2004 in Athen Mannschafts-Gold in der Dressur holte, gibt sich die Ehre. »Wir haben sie nicht extra eingeladen. Sie kommt von sich aus«, versicherte Martin Ridder.


Das, was am Dienstag beim Jubiläumsreitturnier des RV Pr. Ströhen als erstes strahlte, war die große LCD-Anzeigetafel, die jeweils den Namen des Reiters auf dem Springplatz sowie die Zeit und Platzierung anzeigt. Diese wolle der RV zum festen Bestandteil des Turniers machen, erklärte Vorsitzender Martin Ridder - und strahlte auch.
Dem Regen trotze er so wie seine Helfer, Reiter und Zuschauer. »Früher mussten wir den Boden sogar wässern, damit es nicht zu sehr staubt. - Der Regen macht uns nichts also aus. Der Springplatz verträgt das viele Wasser. Hier war früher schließlich einmal ein Waldboden. Also ist der Boden durch die Wurzeln gut durchlockert«, zeigte sich bei Turnierbeginn Katharina Hadeler von der Turnierleitung des Reitvereins Pr. Ströhen zuversichtlich, dass das Jubiläumsturnier reibungslos über die Bühne gehen wird. Gestern war Turnierstart für das 75. Reitturnier. 400 Reitsportler mit 700 Pferden in 1200 Nennungen haben bis Donnerstag gemeldet. Und trotz des Regens hielten sich die Absagen in Grenzen. Selbst bei der ersten Prüfung, der Springprüfung Klasse A (mehr als 120 Punkte) am Dienstag, gingen 35 Teilnehmer von 47 an den Start. Hier siegte Detlef Schröder vom RV Schamerloh-Warmsen auf Paganini (38 Punkte) vor Katharina Gräper, ebenfalls vom RV Schamerloh-Warmsen, auf Gina (30 Punkte) und Sandra Jünemann auf Kings Diamond vom RFV von Bismarck Exter (265 Punkte). Beste Starterin des Kreisverbandes Minden-Lübbecke war Sandra Pooch vom RV Espelkamp (21 Punkte). Und die Teilnehmer der weiteren Starts riefen sogar an, ob alles so abläuft, wie geplant. »Selbstverständlich«, hieß es. »Aber die Sonne ist für die nächsten Tage bestellt«, meinte Vorsitzender Martin Ridder.
Er hatte im Vorfeld und wird auch noch bis das letzte Korn Sand vom Dressurviereck, das auf dem Sportplatz, wo sonst der SSV Pr. Ströhen kickt, wieder weggekehrt ist, täglich etwa 60 Helfer um sich zu haben. So haben die Jugendlichen im Vorfeld die Stangen und die Hindernisse gestrichen. Die Voltis haben die Festhalle geschmückt. In der Küche versorgen noch bis Donnerstag unentwegt die Frauen die Reiter mit Kaffee und Reitersuppe sowie belegten Brötchen.
Aber Ridder gibt nicht nur Anweisungen, er ist sich auch nicht zu schade, selbst eine Schubkarre mit gehäckseltem Holz heranzuholen, damit die Wege für die Zuschauer auch trocken bleiben. Auch der Hufschmied Michael Eisberg aus Wehe hatte noch einiges zu tun. Er besohlte so manches Pferd noch mit den nötigen Stollen. Auch Pferde müssen beim »Fritz-Walter-Wetter« eben die richtige Besohlung haben.
Parcourchef Klaus-Klaus Wilhelm Holle stand fast die ganze Zeit im Regen. Wie immer hatte er für die Teilnehmer anspruchsvolle Aufgaben gestellt. Zwischen den Prüfungen sorgte er dafür, dass der Boden gewalzt wurde. Reinhold Hahler war am ersten Tag nicht nur als Richter vor Ort, sondern auch als Zuschauer. »Dieser Reitplatz, umgeben vom Wald und der Natur, ist einer der schönsten weit und breit«, bestätigte er. Dies ist auch mit ein Grund, warum auch dieses Jahr wohl wieder namhafte Reiter von weit her anreisen. Vor Ort sein werden neben Heike Kemmer auch die Ställe von Wittig, Uwe Düker und Anne Horstmann. Am Donnerstag soll auch die alte Zeit wieder belebt werden, als der Turnierplatz noch an der Aue war. »Der Platz soll genau so schön gewesen sein«, so Ridder. Und an die früheren Zeiten, als in Pr. Ströhen noch keine Spring- und Dressurprüfungen stattfanden, sondern Pferderennen ausgerichtet wurden, möchte der RV Pr. Ströhen für einen Tag wieder anknüpfen. Am Jubiläumstag, 25. Mai, sollen Pferderennen sowie zusätzlich Galopprennen mit Sulki präsentiert werden Beim Festakt werden neben Festreden und Ehrungen sowie Rückblicken Fotos aus alten Zeiten gezeigt. Zahlreiche Gratulanten haben sich angekündigt. Unter ihnen auch der Vorsitzende des Kreisverbandes der Reit- und Fahrvereine Minden-Lübbecke, Dieter R. Paul.

Artikel vom 24.05.2006