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Hans Ahlenius stellte Erfahrungen schwedischer Schulen vor.Foto: Schelberg

Vom Raum zur
Pädagogik

1. Herforder Bildungsforum im KMG

Herford (pjs). »Vom Raum zur Pädagogik - Welche Chancen bietet die neue Raumgestaltung der Offenen Ganztagsgrundschulen?« Diese Frage stand im Mittelpunkt des 1. Herforder Bildungsforums, zu dem Bürgermeister Bruno Wollbrink gestern im Königin-Mathilde-Gymnasium Pädagoginnen und Pädagogen sowie Mitglieder des Schulausschusses begrüßte.

Die Grundschulen werden für den Ganztagsbetrieb umgestaltet - daran führe trotz des engen finanziellen Kostüms, in dem sich die Stadt befinde, kein Weg vorbei, betonte Wollbrink. Herford habe immer wieder klare Prioritäten gesetzt und die besondere Bedeutung der örtlichen Bildungslandschaft hervorgehoben: Sie werde die Stadtentwicklung wesentlich mitprägen, unterstrich der Bürgermeister. Das Zusammenwachsen von Schulen und Jugendhilfe nannte Wollbrink als ein Thema, das jetzt zukunftsorientiert erörtert werden müsse. Beeindruckt von der Entwicklung in Herford zeigte sich Dr. Heike Kahl (Deutsche Kinder- und Jugendstiftung). »Kocht mit dem, was Ihr habt« empfahl sie den Akteuren, sich bei der Umsetzung guter Ideen nicht von knappen Finanzen abschrecken zu lassen.
In der Werrestadt sei »Aufbruchsgeist« zu spüren, stellte Dr. Norbert Reichel vom NRW-Schulministerium fest: »Ich hoffe, dass Sie sich den weiter bewahren.« Während andernorts vorsichtig mit dem großen Zeh vorgefühlt wurde, sei Herford mit einem großen Projekt gestartet, lobte er den Mut, ins kalte Wasser zu springen. Dass bei der Umgestaltung zum Ganztagsbetrieb noch ein Stück Weges zu bewältigen sei, verdeutlichten Friedhelm Eickmeyer und Rainer Schweppe (Stadt Herford). Ungeachtet aller Probleme ist Schweppe vom Erfolg überzeugt: »Wir glauben, dass die Schüler mehr lernen werden.«
Über die Funktion des Raumes als »dritter Pädagoge« und Erfahrungen von schwedischen Schulen berichteten Hans Ahlenius von der Futurum Skola Balsta und Rainer von Groote (Skola 2000). Die Futurum Skola sei nicht die ultimative Lösung aller Bildungsprobleme, warnte Ahlenius vor überzogenen Erwartungen: »Aber wir versuchen, damit erfolgreicher zu sein.«

Artikel vom 24.05.2006