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Haftbefehl erging sofort

Türke Ali O. kann sich an 17-Jähriger nicht »rächen«

Hiddenhausen (cl). Staatsanwalt Oliver Brendel hat dafür gesorgt, dass ein sofortiger Haftbefehl wegen Bedrohung gegen Ali O. erlassen wurde. Beim Eintreffen in München nahmen bayerische Polizisten Ali O. in Empfang, brachten ihn erst zum Haftrichter und dann hinter Schloss und Riegel.

Am vergangenen Mittwoch berichtete das HERFORDER KREISBLATT exklusiv über die tumultartigen Begleitumstände des Schöffengerichtsprozesses gegen Ali O. (Namen geändert), der die damals 17 Jahre junge Sibel M. am 30. November 2004 im Hause ihrer Tante in Hiddenhausen vergewaltigt hatte.
Während der Urteilsberatung hatte der Angeklagte die Familie des Opfers massiv bedroht, er werde sich nach seiner Haftzeit - beantragt waren dreineinhalb Jahre, drei Jahre wurden es schließlich - an ihnen rächen, wenn sie nicht sofort ihre Strafanzeige zurücknähmen.
Das Opfer war mit einem Weinkrampf zusammengebrochen und der erste Notarztwagen musste alarmiert werden. Nach der Urteilsverkündung brach die Frau des Angeklagten weinend und schreiend zusammen und musste ebnfalls notärztlich versorgt und ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Inzwischen haben sich die Fronten geklärt: Das Opfer, die 18-jährige Sibel M., konnte noch am selben Abend aus dem Krankenhaus entlassen werden. Die Frau von Ali O. verließ die Klinik am nächsten Morgen. Sie, ihr verurteilter Gatte und der zehnjährige Sohn, der leider das gesamte Drama hatte miterleben müssen, traten die Heimreise nach München an.
Es ist zu vermuten, dass die Stimmung im Auto nicht die allerbeste war.

Artikel vom 25.05.2006