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Beirat der
Klinik ist
sehr besorgt

Gespräch in Dortmund

Haldem (weh). Die Sparpläne für die Klinik Haldem, denen möglicherweise 54 Vollzeitstellen zum Opfer fallen können, beunruhigen auch den Beirat der Maßregelvollzugsklinik. Horst Wörner, stellvertretender Beiratsvorsitzender, nahm gestern an einem Informationsaustausch in der Wilfried-Rasch-Klinik in Dortmund teil.

Dort trafen sich Klinikleitungen, Vertreter der Beiräte sowie Personalräte der Kliniken Schloss Haldem, Eickelborn, Rheine, Marsberg und Dortmund und erörterten die Situation. »Die Lage ist schon sehr dramatisch«, sagte Horst Wörner anschließend der STEMWEDER ZEITUNG. »Die Kliniken gehen von einem Personalabbau von 16 Prozent aus. Im betreuenden Bereich würden etwa ein Drittel der Stellen wegfallen.« Setze das Land NRW diese Sparpläne um, könnte man die Therapie von sucht- oder psychisch kranken Straftätern wohl nur gewährleisten, wenn die Verweildauer dieser Patienten in den Kliniken verlängert werden. »Das jedoch - so wurde bei dem Informationsaustausch deutlich - wünschen sich die Kliniken aus fachlicher Sicht absolut nicht.«
Da auch die Maßregelvollzugseinrichtung Rheine - hier sind überwiegend psychisch kranke Straftäter untergebracht - von Haldem aus betreut wird, rechnen Experten in beiden Einrichtungen mit Streichungen von insgesamt 83 Stellen. »Das wäre natürlich schlimm für die betroffenen Mitarbeiter und eine erhebliche Beeinträchtigung der Klinik-Arbeit«, sorgt sich Horst Wörner und betont: »Die Landesregierung muss mit dem sensiblen Thema Maßregelvollzug sehr verantwortungsvoll umgehen. Es geht uns als Beiräte darum, dass die Kliniken ihre gute Arbeit weiterhin fortsetzen können. Nur durch die erfolgreiche Therapie von Straftätern im Maßregelvollzug wird ein hohes Maß an Sicherheit für die Bevölkerung garantiert.«
Nach den Plänen der Landesregierung soll der Landschaftsverband im Jahr 2007 eine Summe von 17 Millionen Euro einsparen, was überwiegend durch Stellenabbau erreicht werden soll. In Schloss Haldem, wo 190 überwiegend suchtkranke Straftäter therapiert werden, sind 260 Mitarbeiter tätig. In Rheine, wo psychisch kranke Straftäter betreut werden, arbeiten 100 Mitarbeiter.

Artikel vom 25.05.2006