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Gute Noten für Polizei

Verkehrssicherheitsberatung in Schulen landesweit vorbildlich

Von Erwin Eisfeld
Kreis Minden-Lübbecke (WB). Die Polizei im Mühlenkreis leistet vorbildliche Verkehrssicherheitsberatung in Kindergärten und Schulen. Das geht aus einem landesweiten Ranking hervor, in dem Minden-Lübbecke von 49 Polizeibehörden bei den Unfallhäufigkeitszahlen auf einem hervorragenden zweiten Platz landet.

Polizeipressesprecher Ralf Steinmeyer wertete gestern dieses Ergebnis als Indiz für die gute Ausbildung, die seine fünf Kollegen (Verkehrssicherheitsberater) in enger Zusammenarbeit mit Kindergärten und Schulen, Lehrern und Eltern leisten.
Damit wies er kritische Stimmen aus Bad Oeynhausen zurück, in denen von einer Kürzung der Radfahrausbildung an Grundschulen die Rede war. Es sei zwar richtig, dass noch vor zehn Jahren fünf Schulbesuche gemacht wurden - heute seien es drei -, die Radfahrausbildung gehöre für die Polizei jedoch zur Pflichtaufgabe und werde keinesfalls reduziert. Die Polizei habe auf der Grundlage ihrer verkehrserzieherischen Erfahrungen den Unterrichtsbedarf umstrukturiert: Unfallhäufigkeitspunkte und jungen Erwachsenen werde aufgrund deren höherer Beteiligung an Unfällen verstärkt Augenmerk gewidmet. »Wir reagieren mit unserer Arbeit dort, wo sie erforderlich ist«, so Steinmeyer. Die Qualität der Ausbildung in Kindergärten und Grundschulen, also bei den Radfahrern als Einsteiger in den Verkehrsalltag, komme dabei nicht zu kurz.
Diese größere Form der Flexibilisierung werde auch in den in Arbeit befindlichen neuen Erlass zur Verkehrssicherheitsarbeit des Innenministers einfließen, meinten gestern die Verkehrssicherheitsberater Peter Béfort (zuständig für den Altkreis Lübbecke), Burghardt Lübker (Minden, Petershagen), Kunibert Vogel (Porta Westfalica, Hille, Espelkamp) und Wolfgang Bergsieker (Verkehrsangelegenheiten im Dezernat GS 3).
Jährlich werden im Mühlenkreis 180 Schulklassen - mit zusammen rund 4 000 Schulkindern - in Verkehrssicherheitsthemen unterwiesen. Bei drei Besuchen pro Schulen werden insgesamt acht Schulstunden absolviert, einige zusammen mit den Polizeikollegen vom Bezirksdienst. Beim dritten Besuch steht dann auch die so genannte Lernzielkontrolle (früher Prüfung) an, bei der gemeinsam mit dem Fahrrad im Straßenverkehr Strecken abgefahren werden. Nahezu alle Kinder meistern die theoretischen und praktischen Übungen - und als Belohnung für den Fleiß gibt es von Polizei und Verkehrswacht die blaue Prüfungsplakette und den Fahrradpass verliehen. Kinder, die noch etwas Nachholbedarf haben, werden gezielt von Bezirksbeamten und ihren Lehrern im Nachhinein betreut.
Neben Kindergärten und Grundschulen sind die Verkehrssicherheitsberater der Polizei auch an Schulen in der Sekundarstufe I (in 5. und 6. Klassen z.B. mit den Themen Helm, Bremsweg - in den 8. und 9. Klassen mit Schwarzfahrten, »Frisieren«) im Mühlenkreis aktiv. Und an Berufsschulen haben sich die Verkehrssicherheitstage bewährt.

Artikel vom 24.05.2006