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Der sehr kurze
Traum von der
Spitze geplatzt

Racing Team Bohnhorst verzweifelt

Bohnhorst (WB). So schnell kann es gehen. Nach dem ausgezeichneten Saisonauftakt im Ford Fiesta-ST Cup in Oschersleben holte das Pech das heimische Racing Team Bohnhorst am vergangenen Wochenende auf dem EuroSpeedway in der Lausitz wieder ein. Dabei war nach dem Training sogar verhaltene Euphorie aufgekommen, schließlich konnte Thomas Gerling im ersten Rennen von der zweiten Startposition starten. Doch am Ende musste er in beiden Rennen vorzeitig die Strecke verlassen. Immerhin konnte Berthold Bermel durch neue Punkte den vierten Platz im Gesamtklassement halten.

Bereits nach wenigen Minuten musste sich das Team am Samstag die Haare raufen. Nachdem Thomas Gerling sogar zwischenzeitlich die Führung übernommen hatte, kam das Aus wie ein Blitzschlag aus heiterem Himmel. Nach einem Gerangel musste er mit einem auf dem Reifen schleifenden hinteren Kotflügel an die Box. Die Folge: Aufgabe nach nicht einmal zwei gefahrenen Runden. Der Traum vom Podestplatz war erst einmal ausgeträumt. Wenig Trost konnte da Berthold Bermel spenden. Zwar verbesserte er seine miserable 15. Startposition und landete am Ende auf dem neunten Platz, doch das Team konnte sich darüber angesichts der verpassten Chance nur verhalten freuen.
Hätte man jedoch geahnt, was am Sonntag noch kommen sollte, wäre die Laune sicherlich noch schlechter geworden. Nach dem vorzeitigen Aus am Samstag musste Gerling von Startposition 36 starten. Er setzte trotzdem sofort alles auf eine Karte und bereits nach nur einer halben Runde belegte er Rang 20. Doch dann wurde »Timpi« zu ungeduldig und wollte noch vor einer Kurve zwischen zwei anderen Autos durch die Mitte durchfahren, was gründlich misslang.
Mit stark verbeulter Karosserie musste er erneut vorzeitig aufgeben.
Sein Kollege Bermel konnte im Vergleich zum Samstag noch einmal zwei Plätze gut machen und belegte am Ende Rang sieben. Mit 16 Punkten Ausbeute aus beiden Rennen und einer Gesamtpunktzahl von 39 Punkten liegt er damit auf dem vierten Platz in der Gesamtwertung, wenn auch schon mit 15 Punkten Rückstand auf den dritt platzierten Harald Proczyk, der wiederum zwei Punkte hinter den beiden punktgleich Führenden Sebastian Grunert und Carsten Seifert liegt.
Für den Neuling im Team, Mario Koch, verlief zumindest der Sonntag einigermaßen zufrieden stellend, als er im zweiten Rennen als 24. über die Ziellinie fuhr. Ein gutes Ergebnis für jemanden, der die Strecke noch nie zuvor gefahren ist. Am Samstag musste auch er zwischendurch an die Box, fuhr jedoch das Rennen tapfer zu Ende.
Teamchef Hartmut Kühn äußerte sich nach dem Wochenende trotz allem verhalten optimistisch: »Wir wissen, dass wir vorne mithalten können, wenn nur dieses verdammte Pech nicht wäre.« Trotzdem weiß natürlich auch er, dass die Schäden an Gerlings Auto nicht für das nächste Rennwochenende in zwei Wochen am Nürburgring sprechen: »Wir haben einfach nur ein sehr begrenztes Budget zur Verfügung. Die doch recht großen Schäden an Thomas Auto zu einem so frühen Zeitpunkt in der Saison kommen uns natürlich nicht gelegen. Wir müssen in den nächsten Rennen damit eigentlich zwangsläufig vorsichtiger fahren, damit nicht vorzeitig Schluss ist.«
Doch wer Thomas Gerling kennt, wird seine berechtigten Zweifel daran haben, dass er diese Zurückhaltung auf der Strecke einhalten kann, was »Timpi« auf Nachfrage auch bestätigt: »Ich werde am Nürburgring alles daran setzen, um mein schwarzes Wochenende vergessen zu machen. Alles andere ist erst mal unwichtig.«
Nächster Termin: 27.- 28.05.2006 - Nürburgring (Sprint-Kurs).
www.racing-team.info

Artikel vom 24.05.2006