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Bitte nicht im Kino grillen

250 Comedyfans erleben »NightWash« in der Stadthalle Gütersloh

Gütersloh (fb). Den »Waschsalon« holte Moderator Klaus-Jürgen »Knacki« Deuser zum dritten Mal mit »NightWash« auf die Bühne der Statdhalle. Rund 250 Comedyfreunde ließen ihre Lachmuskeln bis aufs Letzte von den Comedians strapazieren. Ob der »Unglaubliche Heinz«, gespielt von Heinz Gröning, Christian Hirdes, Horst Fyrguth oder John Doyle - alle sorgten dafür, dass die Besucher auf ihre Kosten kamen.
Bevor die Comedians auf die Bühne kamen, wies Klaus »Knacki« Deuser die Anwesenden erst einmal darauf hin, dass man in Köln bereits beim Aufstehen lacht während man hier in Westfalen höchstens sagt: »Das war gut.« Er bat die Gäste, sie mögen im Zweifel doch immer für den Gag lachen. »Wir Deutschen jammern am meisten, es gibt sogar schon Jammertöne fürs Handy.« Auch das Gespräch zwischen zwei Studenten, bei dem der eine zum anderen sagt: »Was haben wir heute?« »Antwort: Dienstag!« »Nein keine Details - Sommer- oder Wintersemester«? Dann machte »Knacki« die Bühne frei für den »Unglaublichen Heinz«, der die weiblichen Besucher von der ersten bis zur letzten Sekunde anbaggerte, den ganzen Saal zum mitsingen brachte, als er zur Gitarre griff.
Horst Fyrguth kehrte sein Innerstes nach außen, als er Auszüge aus seinem Tagebuch zum Besten gab. So hatte er etwa erst gemerkt, dass seine Freundin ihn verlassen hat, als der Kühlschrank leer war. Er berichtete, dass er auf eine Waldorfschule gegangen ist, wo er mit einer beklebten Omo-Trommel eingeschult wurde, während andere einen Lederranzen hatten. Nicht zuletzt die Geschichte über seinen Kinobesuch, bei dem er aus Kostengründen sein Essen selbst mitgebracht hatte und man ihn darauf hinwies, dass das Grillen im Kino verboten sei, brachte ihm wahre Lachsalven ein.
Christian Hirdes änderte sein Programm aus aktuellem Anlass und stellte seinen Beitrag für den Eurovision Song Contest vor, der aus organisatorischen Gründen leider nicht genommen worden sei. Das Publikum war derart begeistert, dass es ihn wohl gerne als Sieger gesehen hätte.
John Doyle findet es in Deutschland besser als in Amerika, weil hier nicht einfach alles abgerissen wird. Und wenn, dann dauert es Jahre, bis die Behörden es genehmigen. Mit nicht enden wollendem Applaus zeigte schließlich auch das Publikum, dass es hier neue, großartige Comedians gibt.

Artikel vom 24.05.2006