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Union nominiert Herbert Temborius

Kopf-an-Kopf-Rennen bei der Bürgermeister-Kandidatenwahl - Schulte unterliegt nur knapp

Von Jürgen Spies
Delbrück (WV). Der CDU-Stadtverband Delbrück wird zur voraussichtlich im März 2007 anstehenden Bürgermeisterwahl Herbert Temborius als Bürgermeisterkandidaten »ins Rennen« schicken. Temborius setzte sich am Montagabend während der Mitgliederversammlung der Delbrücker Union in der Stadthalle knapp gegen Reinhard Schulte durch, der sich im Alleingang zur Wahl gestellt hatte.

Auf den von der CDU-Spitze vorgeschlagenen Kandidatenbewerber Temborius entfielen 84 Stimmen, auf Reinhard Schulte 73. Es gab eine Nein-Stimme für beide Bewerber und eine Enthaltung.
Als CDU-Stadtverbandschef Hubert Sprick das Abstimmungsergebnis bekannt gab, strahlte Herbert Temborius, blieb aber sonst ruhig und gelassen, ganz so, wie er sich zuvor schon der Versammlung vorgestellt hatte. Einer der ersten Gratulanten nach sportlich-fairem Muster war der unterlegene Reinhard Schulte, der wiederum zuvor seine Vorstellungsrede recht forsch angegangen war.
Zu Beginn der Versammlung hatte Sprick noch einmal darauf hingewiesen, auf was es der Findungskommission bei der Suche nach einem geeigneten Nachfolger von Robert Oelsmeier ankam. Nachdem sich die Findungskommission dann einstimmig für den 50-jährigen Herbert Temborius, derzeit noch Abteilungsleiter Verwaltung/Logistik der Kreispolizeibehörde Paderborn mit drei Dezernaten, ausgesprochen hatte, gab es für den Scharmeder auch vom CDU-Stadtverbandsvorstand sowie den zehn Ortsunionsvorsitzenden ein einstimmiges Votum (bei vier Enthaltungen) zur Bewerber-Benennung.
Temborius erklärte am Montagabend, er sei zwar kein »Delbrücker Junge«, doch Scharmede grenze an das Delbrücker Stadtgebiet, und außerdem habe er die gute Entwicklung Delbrücks immer interessiert verfolgt.
Ein Bürgermeister müsse das notwendige Handwerkszeug mitbringen und seine Aufgabe mit Herzblut erfüllen, wirtschaftliche Denkweisen verinnerlicht haben und sich auch in der Personalführung auskennen. »Ich kann das und ich will das. Aber ich verspreche Ihnen in wirtschaftlich schwieriger gewordener Zeit nicht das Blaue vom Himmel. Was ich verspreche, ist, dass ich mich mit voller Kraft für Delbrück einsetzen würde«, so Temborius.
Reinhard Schulte, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion und Landesbeamter der Justiz, hatte seine Vorstellungsrede emotionaler angelegt: »Den Beruf eines Bürgermeisters kann man nicht studieren. Wir wählen einen Bürgermeisterkandidaten und keinen Stadtdirektorkandidaten. Und ich würde es gut finden, einen Bürgermeisterkandidaten wählen zu können, den ich kenne und den ich einschätzen kann«, so der 47-Jährige, der betonte, es sei ihm nicht fremd, Führungsaufgaben zu übernehmen.
Ohne weitere Aussprache, obwohl Hubert Sprick die Versammlung dazu aufgerufen hatte, den beiden Kandidatenbewerbern Fragen zu stellen, kam es dann zur Abstimmung. Auffällig: Gemessen an den Mitgliederzahlen der Ortsunionen waren die Lippedörfer am Montag stark vertreten.
(Kommentar)

Artikel vom 24.05.2006