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Ein nur lästiges Pokalfinale

Spiel gegen Verl kommt für Spexard zum ungünstigsten Zeitpunkt

Gütersloh/Verl (cas). Nach vielen Jahren Abstinenz endlich mal wieder im Kreispokalfinale, dazu noch Heimvorteil gegen einen recht attraktiven Gegner (SC Verl): Eigentlich ein Fußball-Festtag für den SV Spexard. Dennoch kommt beim Landesligisten kaum Freude auf.

»Hätten wir am Sonntag gegen Dützen nicht vergeigt, würde ich heute Abend ganz entspannt auf meiner Bank sitzen und die Partie in vollen Zügen genießen. Jetzt ist es genau umgekehrt«, steht für Trainer Olaf Tödtmann der vermeintliche Pokalknüller (Anstoß in Spexard: 18.30 Uhr) gegen den Oberligisten ganz im Schatten des wieder entflammten Abstiegskampfes. In den sind die »Spechte« trotz einer formidablen Rückrunde doch noch hinein gerutscht.
Dagegen ist für die Verler die Saison schon gelaufen. Gleichwohl verspürt der Vizemeister nach den zahlreichen »englischen Wochen« verständlicherweise keinen allzu großen Bock auf das Endspiel, zumal beide Teams bereits das Ticket für die 1. Runde im Westfalenpokal in der Tasche haben. »Wenn die Herren Funktionäre das so wollen, dann spielen wir eben«, zuckt SCV-Trainer Mario Ermisch mit der Schulter. Immerhin eine weitere Chance für die Akteure aus der zweiten Reihe, die in Spexard zum Einsatz kommen sollen. So wie Mihajlo Rakic und der in Rückrunde schwächelnde Alex Schiller - ihre Verträge laufen jetzt aus. In beiden Fällen sieht es nach einer Trennung aus.
Eine ist an der Bruder-Konrad-Straße schon perfekt. Doch Olaf Tödtmann möchte sich auf keinen Fall als Absteiger von den Rot-Weißen verabschieden. Weil seine Truppe in den letzten vier Begegnungen sieglos blieb, hat sie sich selber unnötigerweise in die Bredouille gebracht. »Wir haben uns zu doof angestellt«, ärgert sich der ehrgeizige Coach über die negative Wende. Zuletzt machte sich vor allem das Fehlen der verletzten Leistungträger Karaarslan und Gök bemerkbar, die in dieser Saison nicht mehr auflaufen werden. »Unser Problem ist der Angriff. Wir haben zwar genügend Offensivkräfte, aber leider ist kein Torknipser dabei«, seufzt Olaf Tödtmann. Gleichzeitig ist der Bielefelder ins Grübeln geraten. »Wir haben zuletzt nicht mehr unsere Leistung abrufen können - vielleicht fehlt uns doch die Qualität«, sinniert der Trainer.
Auch wenn sich die »Spechte« gegen Verl nur als krasser Außenseiter sehen und die Meisterschaft mit den zwei Heim-Matchbällen gegen Steinhagen und Maaslingen absoluten Vorrang für sie hat, wollen sie sich dennoch ordentlich aus der Affäre ziehen. »Wir lassen uns heute Abend nicht abschießen«, verspricht Tödtmann.

Artikel vom 24.05.2006