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Musik und Rhythmus in der Luft

Evangelischer Versöhnungskindergarten feierte: »30 Jahre und kein bisschen leise«

Von Monika Schönfeld
(Text und Fotos)
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Musik lag in der Luft, als der evangelische Versöhnungskindergarten am Orffweg am Sonntag sein 30-jähriges Bestehen feierte. Und das kam nicht von Ungefähr: Musik ist das Thema des Projekts im Qualitätsmanagement, das der Evangelische Kirchenkreis für seine Kindergärten anbietet. »30 Jahre und kein bisschen leise« - das Motto des Geburtstagsfestes zog sich durch den ganzen Nachmittag.

Musikalisch stellten sich zur Begrüßung die Gruppen vor: Käfer, Maulwürfe, Spatzen und Mäuse als Musikanten begeisterten die Besucher. »Kommt herein«, sang der 33-köpfige Kindergartenchor, der unter der Leitung von Kantorin Ulrike Sumbeck auch den Kindergarten und das Leben darin vorstellte.
Die Erzieherinnen des Versöhnungskindergartens nennen sich gern »Kindergärtnerinnen« nach der alten Berufsbezeichnung. Denn einem Garten gleicht der Kindergarten: Mit besonderer Sorgfalt widmen sich alle der Aufzucht und Pflege der kleinen, zarten Pflänzchen, damit sie groß und stark werden.
Wer übrigens nicht wusste, wer den Kindergarten erfunden hat, erfuhr dies beim Familiengottesdienst zum Geburtstag in der Versöhnungskirche. Die Erzieherinnen hatten sich als Elefanten verkleidet. Die Herde war in der Savanne auf der beschwerlichen Suche nach Nahrung, die kleinen Elefanten waren müde und quengelten. Da bot sich eine Elefantendame (Kindergartenleiterin Margret Köppen) an, auf die Kleinen aufzupassen und ihnen zu zeigen, wie man mit dem Rüssel Wasser spritzt und wie man an die Blätter der Bäume kommt, wie man streitet und sich wieder versöhnt. Das sah ein Naturforscher (Pfarrer Wolfgang Zenker), notierte es sich und brachte die Idee zu den Menschen.
Der Elefant findet sich wieder im Kindergarten. Denn mit dem Rüssel kann man auch Musik machen. Eine großes Bild als Gästebuch entstand - jeder Besucher durfte einen Notenschlüssel oder eine Note stempeln und seinen Namen darunter schreiben.
Die Musik und Instrumente waren auch das Thema des Theaterstücks der Hortkinder. Unter der Leitung der Erzieherinnen Friederike Windhaus und Jutta Heinemann hatten die Kinder »Der prächtige Fu« einstudiert. Das Bühnenbild gestaltete Angela Bigalke, die Masken haben die Praktikantinnen von der Lisa-Tetzner-Schule, Jennifer Krause und Michelle Preukert, gefertigt. Der kleine Fuchs geht in die Stadt und wirft die Leiter eines Malers um. Die goldene Farbe macht den Fuchs zum König im Wald, er wird hofiert, die anderen Tiere machen für ihn Musik auf Instrumenten. Als »Holter Waldmusikanten« machten die Kinder später Musik für die Besucher.
Dass auch die Erzieherinnen den Rhythmus im Blut haben, stellten sie als temperamentvolle Tänzerinnen unter Beweis. Zur Country- und Westernmusik führten sie einen »Line-Dance« auf. Mit ihren weißen Blusen, roten Halstüchern und Cowboyhüten machten sie eine gute Figur.
Glück mit dem Wetter hatten Besucher und Organisatoren: Andrang herrschte an Rollenrutsche, Schminktisch, Spielstationen, Bratwurst- und Getränkestand und an den Körbchen der Losverkäufer: Die heimische Geschäftswelt hatten 1000 Preise gespendet - der Erlös des Losverkaufs kommt dem Kindergarten zugute. Und an einer weiteren Stelle gab's auch Musik, wenn auch schräge - wenn Clown Martina Bojko aus Brackwede nämlich mit den Fingern über die Luftballons strich, als sie sie zu kunstvollen Figuren knotete.

Artikel vom 23.05.2006