Der Journalist: Chris Punnakkattu Daniel nicht im Stadion
Versmold (WB). Die Generalprobe beim Confed-Cup lief nach Plan. Chris Punnakkattu Daniel pflegte seine hervorragenden Kontakte zur FIFA, interviewte sogar Franz Beckenbauer. Auch bei der WM wollte der Versmolder auf der Pressetribüne sitzen, um für die führende indische Fußball-Internetseite www.indianfootball.com Spielberichte und Hintergrundinformationen zu verfassen.
Doch daraus wird nichts. Der WM-Traum des heimischen Journalisten ist geplatzt. Ein bisschen kam sich der 24-Jährige so vor wie Kevin Kuranyi. Völlig überraschend traf ihn die Nachricht der »Nichtnominierung.« Anders als der ausgebootete Stürmer kann Chris Punnakkattu Daniel die Gründe allerdings nachvollziehen: »Das Medien-Interesse ist riesengroß. Das Internet-Medium hat noch einen vergleichsweise geringen Stellenwert. Hinzu kommt, dass Journalisten aus den Teilnehmerländern bevorzugt werden.« So enttäuscht der Versmolder zunächst war - nun gilt es das Beste aus der neuen Situation zu machen. Zwar wird Chris Punnakkattu Daniel, der beim Bewerbungsschreiben auf Position zwei des Akkreditierungsformulars stand, nicht live dabei sein. Doch für seinen Chefredakteur-Kollegen ist ein Platz im Stadion reserviert. So rechnet »indian.football.com« während der Weltmeisterschaft mit täglich 1000 Besuchern, die optimal informiert werden wollen. »Wir müssen nun umplanen. Auch ohne Presseausweis werde ich einen Teil der Berichterstattung übernehmen«, gilt für den Mediengestalter das Motto: »Nicht mittendrin, aber dabei.« Spielberichte und Statistiken werden daheim am Computer verfasst. Zudem will Chris Punnakkattu Daniel WM-Partys und öffentliche Trainingseinheiten der WM-Teams journalistisch begleiten. Er ist optimistisch, so manchen portugiesischen Spieler in Marienfeld zu interviewen, setzt dabei auf seine weltweit guten Kontakte: »Auch den portugiesischen Mediendirektor kenne ich persönlich.«
Drucken