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»Feuerwerk« löst das Hawaii-Ticket

Ermeling wird 49. auf Lanzarote

Lanzarote/Verl (man). »Ich glaube, das war das Rennen meines Lebens, einfach wie ein Feuerwerk«, freute sich Wolfgang Ermeling (TriSport Team Verl) nach seinem 49. Platz beim »Lanzarote Ironman« (3,8-180-42,195 km). In 10:21:55 Stunden unterbot der 38-jährige Verler seine eigene Marschtabelle und löste als Siebter der Altersklasse AK35 zum zweiten Mal nach 1997 das begehrte Ticket für den Hawaii-Ironman.

Bei böigem Wind und zum Teil hochsommerlichen Temperaturen teilte sich Ermeling die Kräfte gut ein. »Ich hatte zu jedem Zeitpunkt das Gefühl, dass da noch was geht«, erklärte der Ermeling nach seinem 17. Ironman. Mit Bestzeit von 56:08 Minuten war der Verler die 3,8 km im Atlantik (22 Grad) geschwommen und frühzeitig zum Radfahren gewechselt. Dort wartete er vergeblich auf den Angriff des Ahlener Ex-Radprofis Rolf Aldag, der nur unwesentlich schneller fuhr.
»Der Wind beim Radfahren war der Hammer. Da muss man eher von Sturm reden. Viele haben morgens noch die Laufräder getauscht und trotzdem hat es viele von der Straße geweht und ganz schlimme Unfälle gegeben«, wusste Ermeling von extremen Bedingungen zu berichten. Die äußeren Umstände spiegelten sich auch im Schnitt wieder. »Nach 120 km bei Mirador del Rio hatte ich nur einen 29er Schnitt, da habe ich schon die Krise gekriegt. Doch auf den letzten 60 km hatten wir Rückenwind und dann ging es bergauf«, erklärte Ermeling.
Nach 5:48:00 Stunden tauschte der Verler 12 Minuten eher als geplant das Rennrad gegen die Laufschuhe ein. Kurze Zeit später stürmte Aldag an Ermeling vorbei. »Auf den letzten fünf Kilometern habe ich mir immer nur gesagt: Wenn du nach Hawaii willst, dann lauf, lauf, lauf, das ist deine letzte Chance«, erklärte der 38-Jährige. Mit dem zweitschnellsten 5 km-Split holte Ermeling den enteilten Aldag am Schlussanstieg noch ein und sprintete vorbei. »Zehn Minuten wären im Radfahren vielleicht drin gewesen, aber so lief es auch beim Laufen top. Ich glaube, so war es optimal«, schwärmte Ermeling im Ziel. »Das Zertifikat, das mir den Startplatz auf Hawaii sichert, habe ich am Sonntag geholt und das Startgeld von 395 Euro überwiesen. Damit ist für Hawaii alles klar«, zog Ermeling ein zufriedenes Fazit.
An der Spitze bestimmten die Vorjahressieger das Rennen. Ain-Alar Juhanson (8:54:11, Estland) gewann vor Steffen Marc Liebetrau (8:56:32, Deutschland) und Gerrit Schellens (9:01:04 Std., Belgien). Mit Thomas Hellriegel (9:15:21), Martin Leumann (9:26:15) und Maximilian Longrée (9:26:57) stürmte ein Deutsches Trio auf die Plätze acht bis zehn. Bei den Frauen wiederholte die Schweizerin Karin Thürig (9:52:43) ihren Vorjahressieg.

Artikel vom 23.05.2006