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Mütter unterstützen


Im Studium ein Kind zu bekommen, hört sich erst mal gar nicht so schlecht an. Wann, wenn nicht jetzt, kann man über seinen Tagesablauf so frei bestimmen, wann ist die Unterstützung so groß. Die Studentenwerke nehmen in ihren Kindertagesstätten schon Babys auf. Bis zum Schuleintritt darf das Kind bleiben, selbst wenn Mama und Papa mittlerweile berufstätig sind. Niemand muss auf nichts verzichten. Erst recht nicht die Mütter. Sie können ihren Abschluss machen, arbeiten und Kinder bekommen. Die Demographen dürften dankbar sein. Und sowieso jeder, der einmal Rente beziehen möchte. Die meisten sind es aber nicht. Wer ein Kind mit in die Uni bringt, wird schief angeschaut. »Eine Universität ist kein Kindergarten.« Das will niemand bestreiten. Aber eine Uni ist auch ein öffentlicher Raum. Manch eine junge Mutter hätte sich einen besseren Zeitpunkt vorstellen können, als im Studium schwanger. Manchmal passiert es eben. Und dann muss es finanzielle und personelle Unterstützung geben, mehr als bisher. Weder verdient jeder Student etwas noch hat jeder in dieser Lebensphase einen festen Partner. Die Uni Bielefeld sollte mit ihrer Auszeichnung nicht nur werben, sondern sie auch umsetzen: »Familiengerechte Hochschule.«

Artikel vom 13.06.2006