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Pfleiderer: Abschied vom Baumarkt

Stadt will nun doch Wohnungen auf dem Areal erlauben


Gütersloh (rec). Überraschende Wende bei den Planungen zum Pfleiderer-Areal. Entgegen bisheriger Vorgaben des Planungsausschusses sollen nun doch Wohnungen auf dem zehn Hektar großen Gelände vor dem Stadteingang erlaubt werden.
Zu diesem Ergebnis kommt Stadtbaurat Josef E. Löhr nach der Prüfung von drei Entwicklungsvarianten. Nach dieser Prüfung spricht eigentlich alles für die vom Düsseldorfer Architekturbüro »Kai 18« empfohlene Entwicklung von Gewerbeflächen samt eines Baumarktes. In der Untersuchung wird die gute Vereinbarkeit dieses Nutzungskonzeptes mit Altlasten und Bahnlärm hervorgehoben. Ein Baumarkt in unmittelbarer Innenstadtnähe sei aus Sicht der Stadtentwicklung ein wünschenswerter Standort gegenüber denen, die außerhalb des Zentrums liegen. Größe und Sortiment des Baumarktes seien mit den im Einzelhandelsgutachten und regionalem Einzelhandelskonzept aufgeführten Vorgaben abzustimmen. »In Anbetracht der vielen in der Vergangenheit realisierten Projekte des Investors sind eine große architektonische Qualität und positive Effekte für die Stadtgestaltung zu erwarten«, heißt es in der Stellungnahme. Das häufig erkennbare Schicksal zahlreicher über viele Jahre hin nicht entwickelter Industriebrachen könne hier vermieden werden.
Entgegen dieser durchweg positiven Einschätzung kommt Löhr in der zusammenfassenden Beurteilung der drei Varianten zum überraschenden Schluss, der Wohnvariante den Vorzug zu geben. Nach der in Gütersloh geführten Diskussionen würde ein weiterer Baumarkt auf »wenig Akzeptanz« stoßen. Dabei spiele auch die Sorge vor einem städtebaulich und architektonisch unverträglich großen Baukörper eine Rolle. In der Wohnvariante sei eine Mischung zwischen Wohnraum und »nicht störendem« Gewerbe, Freizeiteinrichtungen, Dienstleistungen und Einzelhandel anzustreben. Darüber sollen nun Experten beraten.

Artikel vom 23.05.2006