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Lippischer Pickert im Rucksack

Der zweite Hermannstag lockt mehr als 10 000 Besucher zum Hermannsdenkmal

Detmold (SZ/ss). Viele Wanderfreunde steuerten am Sonntag das Hermannsdenkmal an. Im Rahmen des zweiten Hermannstages wurden offiziell die »Hermannshöhen« eingeweiht. »Nun gilt es, die Schönheiten der Region selbstbewusst mit dieser neuen Tourismus-Marketingoffensive zu verbinden«, sagte NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben, die zur Eröffnung angereist war.
Auch viele Bürgermeister und Landräte aus den Städten zwischen Rheine (Münsterland) und Marsberg (Sauerland), die an das Wandernetz angeschlossen sind, hatten einen Abstecher in die lippische Residenzhauptstadt gemacht. Durch ihre Anwesenheit sollte die enge Verbundenheit gemeinsamer Interessen in Bezug auf den heimischen Tourismus hervorgehoben werden.
Im Rahmen eines Volksfestes fanden tausende Menschen den Weg zum Detmolder Hermannsdenkmal. Hier wurde ein neues Kapitel der heimischen Tourismusvermarktung aufgeschlagen. Neben der NRW-Wirtschaftsministerin war auch Lippes Landrat Friedel Heuwinkel voll des Lobes: »Wir sind stolz, dass wir alle an einem Strang ziehen und die Kooperation mit dem Kommen der zahlreichen Bürgermeister gelungen ist«. Die Repräsentanten der Regionen hatten auch ein kleines Geschenk für die Ministerin parat. Heuwinkel: »Jede Stadt, Gemeinde und Region hat dazu mit ihren traditionellen Eigenarten beigetragen«. Der Kreis Lippe hatte als Gastgeber seine Spezialität, den lippischen Pickert, mit in den sieben Kilogramm schweren Wander-Rucksack für die Ministerin eingepackt.
Vor mehr als zwei Jahren wurde das Projekt »Hermannshöhen« mit dem Ziel ins Leben gerufen, die touristische Vermarktung des Hermanns- und des Eggeweges einheitlich zu gestalten. Das sei nun hervorragend gelungen, so die Meinung vieler, die an diesem Tag das lippische Wahrzeichen besuchten.
Zu den Attraktionen des zweiten Hermannstages zählten unter anderem ein Germanenlager und ein römisches Feldlager. Hier ließen sich Handel und Handwerk aus germanischer Kultur ebenso bestaunen wie römische Legionäre mit ihrer Feldschmiede. Ob webende Germanen oder Römer beim Brettspiel, zahlreiche Akteure gaben Einblicke in den Alltag zur Zeitwende. Bei Mitmachaktionen im handwerklichen Bereich, Geschicklichkeitsspielen sowie Musik und Gaukeleien kamen insbesondere die jungen Besucher auf ihre Kosten.
Gelegenheit, sich mit Schnäppchen und Mitbringsel einzudecken, bot der »Cherusker-Markt«. Hier wurden allerlei Produkte rund um den Hermann feilgeboten. Ob Kunst oder Kitsch - für jeden war etwas dabei. Einen augenzwinkernden Blick auf den prominenten Cherusker und die Varusschlacht warfen Friedo Petig und Uli Tasche. Mit ihrem Comic »Kampf um Lippe« rücken sie die Historie in einen völlig neuen Betrachtungszusammenhang, eine wirkliche »Lippe Sensation«.
An diejenigen Besucher, die fachlichen Tiefgang suchten, richtete sich das Lippische Landesmuseum mit der Präsentation von Ausgrabungs- und Forschungsergebnissen zum Thema »Römer und Germanen in OWL«. Römische Orden durften dabei ebenso wenig fehlen wie die Anprobe germanischer Kleidung. Die jungen Besucher gingen gemeinsam mit dem Landesverband auf die Suche nach »Römergold«.

Artikel vom 23.05.2006