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Tänzerinnen und eine
Schöne »in Bewegung«

Hausausstellung bei Karin Franitza-Oberschelp

Halle (kg). Tanzt die Frau oder richtet sie sich ihr Haar? Eine elegante Erscheinung ist es jedenfalls, die im Garten der Haller Künstlerin Karin Franitza-Oberschelp die Arme über den Kopf hebt. Eine schöne Namenlose »In Bewegung«.

Genauso so lautet der Titel der Hausausstellung, bei der am Sonntag, 28. Mai, von 11 bis 20 Uhr Gefäße und Skulpturen zu sehen sind. An die Form zu kommen, das ist das Ziel der Künstlerin, die ihre mitunter übermannshohen Skulpturen hohl aufbaut - eine beachtliche Schwierigkeit. Denn Karin Franitza-Oberschelps Figuren sind aus Ton, ein Material, das bekanntlich weich verarbeitet wird und erst mit dem Brennen an Härte gewinnt, eine Herausforderung. 70 Zentimeter lange Stücke kann die Schöpferin der Gestalten in einem Stück brennen. Große Arbeiten bestehen deshalb aus mehreren zusammengefügten Teilen.
Ihre großen Figuren scheinen gleichwohl nicht weniger lebendig als die kleinen, mit denen sie beispielsweise Tanzstudien modelliert hat. Eine schreitet stolz dahin. Eine atmet sichtlich tief ein, die andere beugt sich - ausatmend - ein wenig vor. Dass die Künstlerin früher einmal Ausdruckstanz gelernt hat, ist den insgesamt sieben Tänzerinnen anzusehen.
Dass ihre Bewegung so anmutig zu sein scheint, liegt sicher auch an der Technik, mit der sie den Ton nach dem Brennen eingefärbt hat. Dank der Pigmente scheint sich das Licht auf der Haut der Figuren zu brechen.
»In Bewegung« gibt es viele Arbeiten zu sehen. Darunter auch »Der Marsch der Schwangeren«, mit der Karin Franitza-Oberschelp, die der Künstlerinnen-Vereinigung GEDOK angehört, nach der Zukunft der Gesellschaft fragt.

Artikel vom 25.05.2006