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Briefe unserer Leser an die Lokalredaktion


Sportvereine nicht
überbelasten
Zum Beitrag über das Vorhaben der CDU-Ratsfraktion, Entgelte von den Vereinen für die Nutzung von Sportstätten zu erheben (BZ vom 19. Mai, erreichte uns eine Zuschrift des Kreissportausschuss-Vorsitzenden. Der Sozialdemokrat schreibt:
Nun ist die Katze also aus dem Sack. Die CDU in Bünde hat für die Sportausschusssitzung am heutigen Dienstag die Verwaltung gebeten, eine Nutzungsgebührenordnung vorzulegen. Mit anderen Worten, die CDU in Bünde möchte, dass die Vereine künftig für die Nutzung von Sportanlagen zahlen sollen. Nach der Senkung der Sportförderung auf Kreisebene, ist dieses jetzt schon der zweite große Schlag ins Gesicht der ehrenamtlich Tätigen in den Vereinen und derer, für die sie ihre Zeit opfern. Neben der Gesundheitsförderung, der Vermittlung sozialer Kompetenzen, den Angeboten zu einer sinnvollen Freizeitgestaltung, der Integration und den Nachmittagsangeboten in den Schulen, sollen die Vereine jetzt auch noch den Haushalt der Stadt Bünde sanieren. Was denn noch?
Ich glaube, die Damen und Herren der CDU wissen gar nicht, was in den Vereinen abläuft. Auf den Schultern einiger Weniger liegt die gesamte Arbeit im Verein, Organisation des Übungsbetriebes und des Sportverkehrs, die Mitgliederverwaltung und Pressearbeit. Und jetzt müssen sie auch noch das Geld für die Nutzung der Sportstätten aufbringen. Aber wie?
Fördergelder fließen nur noch spärlich und für Sponsoring hat die Wirtschaft kaum noch Geld übrig. Das einzige, was dann bleibt, ist eine Beitragserhöhung. Dieses trifft mal wieder besonders die sozial schwächeren Bevölkerungsschichten, nämlich Arbeiterhaushalte und kinderreiche Familien. Das kann doch nicht gewünscht sein. Ich kann die politischen Kräfte in Bünde, besonders die CDU, nur davor warnen, eine Nutzungsgebühr einzuführen. Für viele Ehrenamtliche wäre dieses der Tropfen, der das Fass zum überlaufen bringen würde. Eine Verärgerung dieser wichtigen gesellschaftlichen Säulen und der Verlust ihres sozialen Engagements für uns alle können wir uns nicht leisten.
STEFAN STRUCKMEIER32257 Bünde

Artikel vom 23.05.2006