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Das Kunstwerk
gehört auf
den Marktplatz

Kleeschulte kritisiert Ratsbeschluss

Büren (WV/han). Das Kunstwerk »Begegnung«, das vor der Renovierung auf dem Bürener Marktplatz gestanden hat, soll seinen neuen Platz vor dem ehemaligen Feuerwehrgerätehaus in der oberen Burgstraße finden. Das hat der Rat in seiner jüngsten Sitzung nach monatelangen, zum Teil kontroversen Diskussionen beschlossen. Unzufrieden mit dieser Entscheidung ist die Gruppe der Investoren, die vor Jahren die Anschaffung der Bronzeplastik mit ermöglicht hat. »Das Kunstwerk gehört auf den Marktplatz«, betont Sponsor Hellmut Kleeschulte in einer Stellungnahme.

Bedauerlicherweise stehe das wertvolle Kunstwerk inzwischen seit einem Jahr auf dem Bauhof. »Eine probeweise Aufstellung auf dem Marktplatz, um die Bürger in die Standortentscheidung mit einzubeziehen, wurde von den Ratsmitgliedern mit der Begründung, sie lasse sich wegen des großen Gewichtes nicht so ohne weiteres umsetzen, abgelehnt«, bedauert er. Dabei wären der Transport und die probeweise Aufstellung doch ohne Probleme und Kosten für die Stadt von Bürener Unternehmern übernommen worden.
Kleeschulte gibt zu bedenken, dass auch die Künstler, das polnische Ehepaar Elzbieta Szczodrowska-Peplinska und Robert Peplinski, kritisieren, dass der jetzt festgelegte Platz aus städtebaulicher Sicht in keiner Weise dem Charakter des Kunstwerks entspreche.
»Rechts von der Einfahrt steht auf dem ehemaligen Feuerwehrgeräteplatz eine unschöne Trafostation, direkt oberhalb des Platzes Richtung Bruchberg befindet sich längsseits eine Garage, und der Feuerwehrturm erdrückt das Kunstwerk«, kritisiert der Bürener Unternehmer.
Der Beschluss setze sich über die Meinung des Künstlerpaares, der Sponsoren, der Stadtführer, der Interessengemeinschaft »Relief Kunstwerk Begegnung« und vieler Bürger hinweg. Die Sponsoren hätten ihre Spenden für die Aufstellung auf dem Marktplatz und nicht für einen Standort am ehemaligen Feuerwehrgeräteplatz gegeben.
»Das Kunstwerk gehört auf den Marktplatz«, das hätten auch CDU und SPD ursprünglich einstimmig festgelegt, bevor sie im Jahr 1991 den Auftrag an das weltweit bekannte polnische Künstlerpaar vergaben. Bei der Planung und Festlegung der Größe des Werkes sei auch die Bebauung rings um den Marktplatz sowie in den angrenzenden Straßen Burg- und Königstraße berücksichtigt worden. »Es ist inakzeptabel, dass die jetzige SPD, die CDU und bis auf einige Ausnahmen die FDP ohne Berücksichtigung der Bebauung um den ehemaligen Feuerwehrgeräteplatz die Neuaufstellung festlegen«, so Kleeschultes Kritik.
Ein optimaler Standort sei dagegen der von der Interessengemeinschaft vorgeschlagene Ort auf dem Marktplatz, oberhalb der Garageneinfahrt. Alle Feste und Veranstaltungen könnten so wie bisher stattfinden. Der offene Blick vom modernen Marktplatz zur Burgstraße werde in keiner Weise negativ behindert.
Städteplaner und Kunstsachverständige hätten bei der Auswertung des Architektenwettbewerbs Anfang der 90er-Jahre den jetzigen neuen Marktplatz ohnehin als »zu starr« bewertet. Für eine positive Belebung könnten nach Kleeschultes Ansicht das Kunstwerk »Begegnung«, die Nikolaus-Plastik, die zurzeit im Schaufenster der Stadtverwaltung steht, und einige Blumenkästen sorgen.
In diesem Zusammenhang weist er darauf hin, dass der Nikolaus seinerzeit von der Spar- und Darlehenskasse gestiftet wurde und stellt die Frage, wo dieses zweite zurzeit »heimatlose« Kunstwerk in der Stadt Büren seinen neuen Standort finden soll.

Artikel vom 23.05.2006