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Reetdach brennt lichterloh - Bewohner verreist

Großeinsatz für alle Löschzüge - Anwohner müssen Türen und Fenster geschlossen halten


Versmold (mel). Beim Spielen hatten es Nachbarskinder entdeckt: »Es brennt!«, berichteten sie ihrem Vater. Drei Minuten später, um 9.33 Uhr, waren die Einsatzkräfte vor Ort. Da brannte das Reetdach eines Wohnhauses in der Wersestraße bereits in voller Ausdehnung
Die Feuerwehrlöschzüge Versmold, Bockhorst und Oesterweg waren als erste vor Ort. Als sie das große Ausmaß des Brandes erkannten, forderten sie sofort Verstärkung aus Harsewinkel in Form der Drehleiter an. Vor lauter Qualm sahen die insgesamt 85 Helfer zunächst die Hand vor Augen nicht. Glücklicherweise befanden sich zur Zeit des Ausbruchs keine Menschen im Haus - die Bewohner sollen übers Wochenende verreist sein.
Vor allem der obere Dachstuhl bereitete den Einsatzkräften Schwierigkeiten. »In dem Reetdach bildeten sich immer wieder neue Brandherde«, erzählt Löschzugführer Dietrich Pleitner. Mit Forken versuchten die Helfer deshalb, das Reetdach abzudecken, um der Lage Herr zu werden.
Ordnungsamtleiter Hans-Jürgen Matthies hatte über Lautsprecher und das Radio die Anwohner informieren lassen, ihre Fenster und Türen geschlossen zu halten. Denn die dicke Qualmwolke zog sich durch die umliegenden Straßen. Emissionsschutz sei jedoch kein Thema, wusste Matthies, denn Reet sei ein natürlicher Brennstoff.
An dem Einfamilienhaus ist laut Polizei ein immenser Schaden entstanden, der auf mehrere hunderttausend Euro geschätzt wird. Im Obergeschoss ist alles bis zur Unkenntlichkeit verbrannt, im Untergeschoss ist der Wasserschaden ganz erheblich. Einige persönliche Werte konnten Feuerwehrmänner und Nachbarn zumindest aus dem Untergeschoss des Hauses retten: Fotoalben, Möbel und einiges mehr trugen sie in den Garten. Für die Bewohner ist das Haus durch den Brand unbewohnbar geworden. Wie sich das Feuer dort ausbreitete, ist bislang noch nicht geklärt. Brandermittler der Kriminalpolizei Gütersloh haben ihre Arbeit aufgenommen.

Artikel vom 22.05.2006