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FCO steht am Abgrund

Eugen Rommel leistete die Vorarbeit zum 1:2.

Verbandsliga: 1:2 in Rhynern lässt Chancen weiter schrumpfen

Aus Rhynern berichtet
Alexander Grohmann
Vlotho (VZ). »Ein Freund, ein guter Freund, das ist das Beste, was es gibt auf der Welt!« Das Lied aus dem deutschen Fernseh-Klassiker »Die Drei von der Tankstelle« erklingt in Rhynern regelmäßig bei Torerfolgen der Gastgeber. Während die heimischen Zuschauer gestern munter mitsummten, hätten sich die FCO-Spieler am liebsten die Ohren zugehalten.

Zwei Mal zu oft musste sich der Gast nämlich den Ohrwurm anhören, nach der bitteren 1:2 (0:0)-Niederlage beim Team von der Autobahn-Raststätte muss der FCO vielleicht bald schon die »Ausfahrt Landesliga« nehmen.
Der erhoffte Befreiungsschlag gelang der Bühlmann-Elf gestern jedenfalls trotz einer engagierten Leistung nicht. Dazu kam, dass sich zwei Keller-Konkurrenten (Stadtlohn und Münster II) mit ihren Siegen gegen die Top-Teams Davensberg und Hamm weiter vom FCO absetzen konnten. Der Rückstand zum ersten Nichtabstiegsplatz, der jetzt von Bad Westernkotten belegt wird, beträgt zwei Spieltage vor Schluss drei Punkte. Das bedeutet: Selbst zwei FCO-Siege könnten am Ende zu wenig sein.
»Es hat nicht sollen sein«, trauerte Michael Bühlmann nach 90 Minuten dem verpassten Punktgewinn hinterher. »Mindestens ein Remis hatten wir verdient«, ließ der zerknirschte Coach die Partie Revue passieren lassen. »Wir waren insgesamt die griffigere Mannschaft.« Damit hatte Bühlmann Recht. Der Gast kam in der ersten Halbzeit bei verteiltem Spiel zu mehreren Chancen, allen voran David Mespe, der den Ball aus 16 Metern nicht richtig traf (35.), sowie Pierre Mepitnjuen per Direktabnahme nach Flanke von Folker Krüger (36.). Die Gastgeber, die die bessere Spielanlage aufwiesen, kamen nach Standardsituationen zwei Mal gefährlich vor das Tor. Die FCO-Hoffnung, in Rhynern zumindest ein Remis zu ergattern, war berechtigt.
Nach der Pause wurde der FCO-Druck stärker, ohne dass Chancen heraus sprangen. Und so reichte Rhynern eine schöne Kombination, um die Torlosigkeit zu beenden: Auf der linken Seite setzte sich der schnelle Nedzad Malovcic durch und flankte nach innen, wo Stürmer Denis Schawlochow den Fuß hinhielt - 1:0 (71.). »Zwischen der 65. und 82. Minute haben wir so gespielt, wie ich mir das vorstelle«, meinte Rhynerns Trainer Manfred Balcerzak.
Geschockt vom Rückstand, musste der FCO gleich den nächsten Nackenschlag hinnehmen: Diesmal flankte Daniel Tenbrink von links flach nach innen, Keeper Jens Fachmann verpasste den Ball und der erneut goldrichtig stehende Schawlochow machte seinen Doppelpack perfekt (73.). Die Gäste mobilisierten die letzten Kräfte. Eine schöne Vorarbeit von Eugen Rommel, der sich auf der linken Seite durchgetankt hatte, nutzte Lukas Dorn zum Anschlusstreffer (84.). Zu mehr reichte es nicht.

Artikel vom 22.05.2006