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Feuerwehr evakuiert 21 Menschen

Kellerbrand in Mehrfamilienhaus an der Buschstraße - Flucht über Drehleiter

Gütersloh (ei). Dramatischer Großeinsatz mit Menschenrettung für die Gütersloher Feuerwehr am Samstagabend: Im Keller eines Mehrfamilienhauses an der Buschstraße war es aus bislang ungeklärter Ursache zu einem Kellerbrand gekommen. Der Qualm drang durch die Versorgungsschächte in die Wohnungen.

21 Menschen mussten teilweise mit Fluchthauben aus dem Haus geführt oder über Drehleitern in Sicherheit gebracht werden. Um 20.37 Uhr wurden die ehrenamtlichen Feuerwehrleute der Löschzüge Gütersloh und Spexard zum Einsatz gerufen, außerdem eilte der Zug der hauptamtlichen Wache zu dem Gebäudekomplex im Gütersloher Süden, wo nach Angaben der Polizei mehr als 60 Menschen gemeldet sind.
Trotz des raschen Eingreifens der Feuerwehrleute war bis zur ersten Meldung soviel Zeit vergangen, dass sich der Qualm durch Versorgungsschächte in den einzelnen Wohnungen ausgebreitet hatte. Beim Eintreffen der Feuerwehr hatten sich zahlreiche Bewohner bereits auf die Balkone gerettet und warteten darauf, über Leitern das Haus zu verlassen. Der Hausflur war zwischenzeitlich so mit Rauch voll gezogen, dass hier kein Verlassen der Wohnungen mehr möglich war.
24 Feuerwehrleute unter Atemschutzgeräten durchsuchten die Wohnungen, um die Bewohner, die teilweise bereits in ihre Nachtwäsche geschlüpft waren, mit so genannten Fluchthauben aus dem Haus zu führen. Vorrangig wurde im Keller der Brand gelöscht. Der Qualm wurde mit Hochleistungsbe- und Entlüftungsaggregaten aus den Kellerräumen gedrückt. Unter der Leitung von Stadtbrandmeister Joachim Koch, der die Rettungs- und Löscharbeiten in dem fünfgeschossigen Haus koordinierte, setzten die etwa 75 Feuerwehrleute zwei C-Rohre zur Brandbekämpfung ein.
Ein Bus der Stadtwerke wurde an der nahen Neuenkirchener Straße postiert, um die zahlreichen unverletzten Bewohner zunächst aufzunehmen. Sechs Menschen wurden in die beiden Gütersloher Krankenhäuser gebracht, nachdem sie von den beiden Notärzten aus Gütersloh und Wiedenbrück sowie der »Leitenden Notärztin« Jutta Grabe untersucht worden waren. Neben dem Regelrettungsdienst war auch das Modul »Soforthilfe« (weitere 70 Helfer) der Hilfsorganisationen alarmiert worden, insgesamt waren sieben Rettungswagen im Einsatz. Bis auf eine Verletzte konnten die Betroffenen nach einer kurzen Behandlung die beiden Kliniken wieder verlassen.
Bis kurz nach Mitternacht war die Feuerwehr im Einsatz, zwischenzeitlich konnten die Bewohner auch in ihre Wohnungen zurückkehren. Einige berichteten, dass zwei neu eingezogene Parteien sich der eigentlich funktionierenden Gemeinschaft nicht unterordnen wollen und vermuten hier auch die Ursache für das folgenschwere Feuer im Keller. Der entstandene Schaden wird auf mehrere 10 000 Euro geschätzt.

Artikel vom 22.05.2006