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Am 29. Mai streiken Ärzte weiter

Marburger Bund lehnt den Tarifabschluss im öffentlichen Dienst ab


Magdeburg (dpa). Mit einem Konfrontationskurs gegen die Gewerkschaft Verdi und weiteren Streiks will der Marburger Bund (MB) den Potsdamer Tarifkompromiss von seiner Klientel fern halten. Der Vorsitzende der Ärzteorganisation, Frank Ulrich Montgomery, warnte bei der MB-Hauptversammlung in Magdeburg davor, den Vertrag für den öffentlichen Dienst der Länder auf die Ärzte an Universitäts- und Landeskrankenhäusern zu übertragen. »Dann brennen die deutschen Universitätskliniken, und der Brandstifter heißt Möllring«, sagte er am Samstag in einer kämpferischen Rede.
Nach der mühsamen Einigung am Freitagabend in Potsdam hatte der Verhandlungsführer der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL), Hartmut Möllring, von den Ärzten verlangt, den mit ver.di und dem Beamtenbund (dbb Tarifunion) ausgehandelten Kompromiss zu akzeptieren.
Vom 29. Mai an werde der seit neun Wochen dauernde Arbeitskampf unvermindert fortgesetzt. »Am Geld wird es nicht scheitern.« Während einer »Streikruhe« in der kommenden Woche würden aber zunächst verschobene Operationen nachgeholt, versicherte Montgomery. »Wir haben den Patienten diese eine Woche Streikruhe versprochen, solche Zusagen müssen wir einhalten.«
Mit dem Kompromiss hatten TdL, Verdi und dbb den schweren Tarifstreit im öffentlichen Dienst nach 14 Wochen beendet. Verdi- Chef Frank Bsirske nannte den Abschluss eine »Gesamtlösung für alle Beschäftigten«. Er werde auch den berechtigten Interessen der Mediziner gerecht.

Artikel vom 22.05.2006