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Vom Kinder- zum Familienort

DRK-Kita Ottelau nimmt an einem Pilotprojekt des Landes NRW teil

Von Curd Paetzke (Text und Foto)
Herford (HK). »Familienzentrum NRW« nennt sich ein Landesprojekt, bei dem die DRK-Kindertagesstätte Ottelau mitmischt. 1000 Bewerbungen waren eingegangen, die Kita aus Herford gehört zu den 250 Piloteinrichtungen, in denen neue Konzepte beschritten und umgesetzt werden sollen.

Grundlage für die Auswahl als Piloteinrichtung waren diese Kriterien: die reguläre Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsangebote der Kindertageseinrichtungen; die Unterstützung bei der Vermittlung von Tagesmüttern und -vätern; die vorschulische Sprachförderung und die Kooperation mit den örtlichen Familienberatungsstellen. NRW-Minister Armin Laschet: »Im August 2007 startet die flächendeckende Einführung von Familienzentren in Nordrhein-Westfalen. Langfristig, bis 2012, sollen insgesamt 3000 der rund 9700 Tageseinrichtungen für Kinder zu Familienzentren ausgebaut werden.« Hintergrund: NRW soll zum kinder- und familienfreundlichsten Land in Deutschland werden. Ein Meilenstein auf diesem Weg soll die Weiterentwicklung von Kindertageseinrichtungen zu Familienzentren werden.
Sie sollen Knotenpunkte in einem neuen Netzwerk werden, das Familien umfassend berät und unterstützt. Ziel ist die Zusammenführung von Bildung, Erziehung und Betreuung als Aufgabe der Kindertageseinrichtungen mitÊ Angeboten der Beratung und Hilfe für Familien. Förderung von Kindern und Unterstützung der Familien können dann Hand in Hand gestaltet werden. DRK-Kreisgeschäftsführer Ralf Hoffmann freute sich, dass das in der Ottelau entwickelte Konzept im »Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration« so viel Anklang gefunden hat. Immerhin konnte sich die seit 1996 bestehende DRK-Kita (50 Kinder in zwei Gruppen) auch gegen elf weitere Bewerber aus Herford durchsetzen. Hoffmann: »Das zukünftige Familienzentrum ist ein Ort der Begegnung und Kommunikation, der Halt und ein Gefühl der Zugehörigkeit gibt.« Der Kernpunkt: Werden Familien mit Kindern gestärkt, lassen sich langfristig Kosten aus dem Topf der Jugendhilfeleistungen senken.
Kita-Leiterin Cornelia Wahner-Kufeld bringt es auf diesen Nenner: »Vom Kinderort zum Familienort.« Um dieses Ziel zu erreichen, gibt es in der ehemaligen Schule an der Marienburger Straße bereits jetzt ein mannigfaltiges Programm, bei dem Kinder schon gezielt gefördert werden - etwa, wenn sie sich als Forscher und Entdecker betätigen und schon erste Einblicke in Naturwissenschaft (wie bei der Betrachtung von Pflanzen) und natürlich in die Welt der Sprache erhalten.
Die Pilotphase endet mit der Vergabe des Gütesiegels »Familienzentrum NRW« im Mai kommenden Jahres, das alle teilnehmenden Einrichtungen erhalten.

Artikel vom 20.05.2006