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Gute Laune
trotz Blitz
und Donner

»Serengeti«-Premiere gelingt

Von Malte Samtenschnieder
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). »Wir haben uns erfolgreich gegen das fürchterliche Wetter gestemmt.« Diese positive Bilanz zog Veranstalter Walent Cerkez gestern auf Anfrage des WESTFALEN-BLATTes nach der verregneten Premiere des »Serengeti«-Festivals.

Dabei stand der Erfolg der Musikveranstaltung am späten Samstagnachmittag auf Messers Schneide. »Nach dem schweren Hagelsturm haben wir ernsthaft darüber beraten, die Veranstaltung vorzeitig abzubrechen«, sagt Walent Cerkez. Dass sich sein Krisenstab letztlich nur für eine kurzzeitige Unterbrechung entschieden hat, wertet der Organisator im Nachhinein als richtige Entscheidung. »Die Fans hätten es uns nicht verziehen, wenn wir die als Höhepunkt geplante Performance der ÝH-BlockxÜ hätten ausfallen lassen.«
Getrieben vom unbedingten Willen, den Auftritt der Topband aus Münster keinesfalls zu versäumen, trieb die Kreativität der Fans im Erfinden immer neuer Regenschutzmechanismen bisweilen ungewöhnliche Blüten. Carina Hinz und ihre Freundin Axana Derksen aus Senne etwa hatten sich in »gelbe Säcke« gehüllt, nachdem sie Löcher für Kopf und Arme in die Beutel geschnitten hatten.
Christian Doths, Patrick Heitland, Miriam Kassen und Daniel Weber dagegen hatten alle Hände voll zu tun, ihren Kumpel Daniel Kassen mit einem riesigen Regenschirm gegen heftige Gewitterböen zu schützen. Denn trotz einer Beinoperation ließ sich der Elftklässler des Gymnasiums Oerlinghausen seinen Festivalbesuch nicht entgehen. Seine Freunde mussten ihn im Rollstuhl über das matschige Gelände am Hallenbad bugsieren.
Ein besonderes Refugium gegen Regen und Wind hatten Mario Homburg und seine Clique auf dem Parkplatz vorm Festivalgelände installiert. »Wir campen schon seit gestern Abend hier«, erzählten die Lemgoer im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT. Wohnwagen und Zelt haben sich für die Festival-erfahrenen Freunde schon vielfach als sinnvoll herausgestellt. »Dann kann man sich zwischendurch aufwärmen, wenn es ununterbrochen regnet.«
Insgesamt nahmen die meisten Fans das schlechte Wetter mit Humor. »Nachmittags sollen in den Supermärkten der Stadt Regenschirme sowie Socken und T-Shirts bei den durchnässten Festivalbesuchern begehrt gewesen sein«, erzählt Walent Cerkez schmunzelnd. Auch in einem anderen Punkt hat der »Serengeti«-Macher Grund zur Freude. »Insgesamt war die Stimmung ruhig. Das einzige Handgemenge konnten unsere Ordner sofort ersticken.« Ob es 2007 eine Neuauflage seines Festivals geben wird, lässt Walent Cerkez offen. »Trotz der zumeist positiven Resonanz müssen wir die Festivaleindrücke erstmal sacken lassen, bevor wir entscheiden, wie es weiter geht.«

Artikel vom 22.05.2006