22.05.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Kraftvolles Zeichen für Stärke«

Fast 1000 Blauröcke kamen zum Kreisfeuerwehrtag nach Lenzinghausen


Von Thomas Meyer(Text und Fotos)
Lenzinghausen (EA/SN). Wenn alle Feuerwehren des Kreises in einem gemeinsamen Umzug marschieren, ist das schon ein sehr imposantes Bild. Sind dann noch, wie gestern in Lenzinghausen, die Straßen bunt geschmückt und mit neugierigen Bürgern gesäumt, dann kann man wohl von einem gelungenen Kreisfeuerwehrtag sprechen. Der Spenger Bürgermeister Christian Manz, selbst Mitglied der freiwilligen Feuerwehr, nannte den großen Festumzug ein »kraftvolles Zeichen für die Stärke und Wehrhaftigkeit der Herforder Feuerwehren.« Doch nicht nur personelle Stärke, sondern auch eine lange Tradition und musikalische Vielfalt demonstrierten fast tausend Feuerwehrleute, drei Musikzüge, ein Pferdegespann und ein dutzend historische Fahrzeuge beim Kreisfeuerwehrtag, den der Löschzug Lenzinghausen gemeinsam mit seinem 100-jährigen Bestehen ausrichtete.
Die Blauröcke folgten im Schützenwäldchen dem Kommando von Löschzugführer Bernd Kröger. Bei aufklarendem Wetter setzten sich die einzelnen Feuerwehren und Jugendfeuerwehren des Kreises nach und nach in Bewegung, reihten sich abwechselnd mit alten Spritzen- und Gerätewagen in den kilometerlangen Festzug ein. Für fröhliche Marschlieder sorgten das Blasorchester der Feuerwehr Herford und die Musikzüge Eggetal und Oesterweg. Besondere Hingucker waren der 100 Jahre alte Handdruckspritzenwagen mit Besatzung in Originalkluft und der Wagen der Lenzinghauser Ehrenabteilung mit vorgespannten Alttraktoren. Nach dem Marsch durch bunt geschmückte Straßen kam der Zug auf dem Sportplatz an der Mehrzweckhalle zusammen, wo Landrätin Lieselore Curländer, Kreisbrandmeister Dieter Wilkening und Bürgermeister Christian Manz festliche Ansprachen hielten. Curländer und Wilkening waren sich einig: Die Feuerwehr im Kreis leistet hervorragende Arbeit und verfüge über die technischen Möglichkeiten, um den gestiegenen Anforderungen souverän begegnen zu können. Die Jugendarbeit sei eine beispielhafte Erfolgsgeschichte und trage dazu bei, das System der Löschgruppen und -züge leistungsfähig zu halten. Gleichwohl gebe es ein Personalproblem in der aktiven Wehr. »Wir haben so viele Mitglieder in der Jugendfeuerwehr wie noch nie«, sagte die Politikerin, »diese müssen wir jetzt in der freiwilligen Feuerwehr halten.« Gerade in den beiden Jahren vor dem Eintritt in den aktiven Dienst verlassen viele Jugendliche die Feuerwehr. Mit attraktiveren Angeboten für die 16- und 17-Jährigen sollen Nachwuchsprobleme zukünftig vermindert werden. Darüber hinaus sei es eine der höchsten Verpflichtungen für Kreis und Kommunen, schnelle und effektive Hilfeleistung zu gewährleisten.

Artikel vom 22.05.2006