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Das Schuhwerk fest geschnürt

200 Wanderer trafen sich zum Süd-Egge-Fest in Borlinghausen

Von Marius Thöne (Text und Fotos)
Borlinghausen (WB). Joachim Lux geht mit dem Wimpel voraus. Er und die anderen Wanderer der Abteilung Rimbeck des Eggegebirgsvereins (EGV) haben die Teutonia-Klippenhalle in Borlinghausen fast erreicht. Noch ein kurzer Abstecher durch den frühlingshaft bepflanzten Schlosspark und dann kann auch für die Rimbecker Wanderer das Süd-Egge-Fest des EGV beginnen.

In der Halle lassen sich bereits zweihundert Wanderfreunde aus dem Warburger und Bürener Land sowie aus Bad Driburg Kuchen vom Blech, heißen Kaffee und Bratwürstchen schmecken. »Das ist das Beste an solchen Festen«, sagt Werner Hoppe, Chef der Rimbecker EGV-Abteilung.
Dieses Lob hören die Mitglieder des Borlinghausener Wandervereins natürlich gern. Viele Stunden Arbeit haben Wolfgang Timreck und seine Kollegen in die Organisation dieses Sonntags investiert. »Gut, dass es wenigstens trocken geblieben ist«, sagt Timreck und wirft einen dankbar lächelnden Blick in den leicht bewölkten Himmel.
Heinrich Ernst, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Willebadessen, ist gekommen, um die Grüße des Rates zu überbringen. Auch er hat Lob im Gepäck. »Der Eggegebirgsverein leistet einen Beitrag zur Volksgesundheit«, sagt Ernst und beklagt den Bewegungsmangel, der in weiten Teilen der Bevölkerung herrsche. Der EGV-Abteilung Borlinghausen dankt der Vize-Bürgermeister für ihren Einsatz am Aussichtsturm Bierbaumsnagel. Die Wanderfreunde hätten den Turm in Eigenleistung restauriert.
In diesem Sommer, kündigt Wolfgang Timreck an, wolle man an Bierbaumsnagel Bänke und Tische aufbauen. Teile der Einnahmen des Süd-Egge-Festes sollen für dieses 900 Euro teure Projekt verwendet werden. Ein weiterer Teil werde zu Gunsten eines Krankenhausprojekts des Warburger Arztes Wolfhard Starke in Nepal gespendet.
Einen historischen Einblick in das kurze Kapitel der industriellen Eisenerzgewinnung in Borlinghausen gewinnen die Besucher durch einen Vortrag von Marie-Luise Jochheim. Die Ortsheimatpflegerin erzählt von den Anfängen der Arbeitersiedlung Teutonia vor genau 150 Jahren. Hier wurde zunächst Eisen, dann Glas und bis in die 1990er Jahre Holz verarbeitet.
Nach einigen Stunden machen sich die Wanderer aus Rimbeck auf den Rückweg. Sieben Kilometer zu Fuß, vorbei an herrlich blühenden Rapsfeldern über Ikenhausen, durchs Süderholz nach Bonenburg.

Artikel vom 22.05.2006