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»Das Orchester ist wie ein blühender Garten«

Schulkonzerte des Ev. Gymnasiums: Mitwirkende verabschieden Gerhard Koch mit Rosen

Werther (Felix). »Time to say goodbye« - dieses Mal galt der Abschiedsgruß nicht nur den scheidenden Abiturienten. Beim 27. Schulkonzert des Evangelischen Gymnasiums Werther widmeten die Musiker des Orchesters die Hymne auch ihrem »Direx« und überreichten dem scheidenden Rektor Gerhard Koch in einem großen Defilée zahlreiche Rosen.

Rosen gab es auch für die sieben Abiturienten, die in diesem Jahr das Schulorchester verlassen. Zuvor aber zeigten Maren Esdar, Nele Heitland, Kim Lempelius, Marja Sudbrock, Julia Wäger, Simon Johanning, Felicitas Goldstein und Johannes Wibbing noch einmal ihr Können. Wunderbar intonierte Letzterer sein Solo beim Elton John-Hit »Can you feel the love tonight« - nur eines der Musical-Highlights, das auf dem sehr feierlichen und stimmigen Konzert-Programm stand. Zumindest am Donnerstag rundete auch Sopran Felicitas Goldstein mit »Don't cry for me Argentina« diesen Reigen ab.
Ihrer langjährigen Orchester-Chefin Ulrike Schilling überreichten die Primaner - ganz nach Orchester-Tradition - neben einem Bären aus Stoff, der flugs auf den Namen »Harry Bo« getauft wurde, auch ein selbst konzipiertes »Orchester-Spiel«. Wie die Musiker des Vor-Orchesters, die mit dem Titel-Song aus »Star Wars« oder dem »Dracula Rock« für Stimmung sorgten, hatten auch sie alle mal klein angefangen. Inzwischen aber trugen sie mit ihrer Routine maßgeblich zum Klangkörper bei.
Vor allem im zweiten Teil des Konzerts füllte sich von Stück zu Stück genau dieses Klangbild. War es zunächst das neu etablierte Cello-Ensemble mit den Lehrern Carsten Lange und Ulrike Schilling sowie den Schülern Pablo Stelbrink und Florian Welsch, die mit viel Pfiff und Ideenreichum den Chordettes-Hit »Lollipop« und das ruhige Apocalyptica-Stück »Faraway« - unterstützt von Roman Dobrovolny (Klavier) und Florian Sauerbier (Schlagzeug) - intonierten, wurde die Tondichte beim zweiten Auftritt der Bigband unter der Leitung von Michael Henkemeier ein wenig größer. Viel Applaus erntete hier vor allem Solistin Galina Schacke, die den »Colors of the wind« eine persönliche Note verlieh. Ob »Mission Impossible«, »Summertime« oder Victor Lopez' »A night in Havanna« - der satte Bigband-Sound, verbunden mit zahlreichen Tempiwechseln, begeisterte die mehreren hundert Zuschauer in der Gesamtschulaula.
Vor allem aber das Orchester sorgte für eine restlose Klangfülle. Es brachte den »Rauch auf's Wasser« und den Rhythmus zu den Zuschauern. Ob Bob Marleys »I shot the sheriff« oder Miriam Makebas »Pata pata«, bei denen Orchester und der Chor der beiden sechsten Klassen zur Höchstform aufliefen - die Besucher wurden an den beiden Konzertabenden mit Musik geradezu verwöhnt.
»Ihr habt mir bisher 27 Mal einen wunderschönen Abend beschert«, bedankte sich Gerhard Koch bei seinen beiden Kollegen und lobte die Musiker auf der Bühne. »Das Orchester ist wie ein Garten«, befand er. »Jedes Jahr blüht es wieder und ist ein schöner Anblick. Bei dem hervorragenden Pflanzgut und diesen Gärtnern muss einem für die nächsten Jahre nicht bange sein«.

Artikel vom 22.05.2006