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»Bunter Hund« soll helfen,
Familien mobiler zu machen

Kunstprofessor Joan Sofron unterstützt Lichtenauer CDU-Projekt

Von Heinz-Peter Manuel
Lichtenau (WV). Einen prominenten Mitstreiter im Einsatz für die Familien hat die »Projektgruppe Familienförderung« des CDU-Stadtverbandes Lichtenau gefunden: Es gelang, Professor Joan Sofron für eine »Malschule« an der Grundschule Herbram zu gewinnen.

Unter der Leitung des Paderborner Künstlers sollen eine Innenfassade und ein bislang noch farbloser Bauwagen für den Schulhof künstlerisch gestaltet werden. Termin und exakte Durchführung stehen noch nicht fest, Einzelheiten müssen noch besprochen werden. Doch schon jetzt gehen Sofron und auch Projektgruppenleiter Volker Jung davon aus, dass es keine einmalige Aktion werden soll. »Hier soll etwas Nachhaltiges entstehen«, so die Hoffnung Jungs, der den Kontakt zu Prof. Sofron herstellte. Eingebunden werden sollen auf jeden Fall auch die Eltern der Herbramer Jungen und Mädchen.
Sofron jedenfalls zeigte sich spontan begeistert von der Aktion. Er arbeite gern mit Menschen, die von einer Idee überzeugt seien, sagte er. Vor allem Kinder seien rein und gingen unvorbelastet an derlei Aktionen.
»Das Schicksal des Staates hängt vom Zustand der Familie ab«: Diesem Zitat des Schweizer Theologen Alexander Rodolphe Vinet fühlt sich die Lichtenauer CDU verpflichtet und hat sich deshalb eine ganze Reihe von Projekten vorgenommen, die Familien in der 11 000-Einwohner-Gemeinde mit ihren 15 Dörfern zu stärken. »Wir haben dabei das Rad nicht neu erfunden, aber die Speichen geputzt«, brachte Hans-Bernd Janzen das Vorgehen auf den Punkt.
Als grundsätzliche Ziele stehen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die Stärkung der Wertigkeit der Familie, dezentrale Angebote, die Stärkung des Standorts Lichtenau, Programme für Senioren und die Integration auf der Agenda.
Anregungen, wo es in Lichtenau ganz konkret »kneift«, hat sich die CDU unter anderem bei ihren Familienforen geholt. Ein Problem dabei ist sicherlich die Größe der Fläche mit insgesamt recht wenigen Einwohnern. So ist die Mobilität ein wichtiger Aspekt im Aufgabenkatalog. Der Busverkehr erschließt nicht die Dörfer untereinander, so dass es - auch angesichts oft fehlender Mittel für einen Zweit-Pkw - oft nur schwer möglich ist, zum Beispiel von Herbram zum Arzt zu kommen. »Wir stellen uns vor, dass hier transparente Fahrgemeinschaften schon weiter helfen können«, formuliert es CDU-Fraktionsvorsitzender Willi Hölscher. Mit etwas organisatorischem Aufwand und möglichst der finanziellen Unterstützung von Sponsoren lasse sich auch der »bunte Hund«, ein von Firmen finanzierter Wagen, in diesem Bereich nutzen.
Grundsätzlich sei es ein wichtiges Anliegen, die Menschen der einzelnen Dörfer und die unterschiedlichen Altersgruppen miteinander in Kontakt zu bringen. Möglichkeiten seien zum Beispiel größere Veranstaltungen für die Senioren aus allen Dörfern oder Lesepartnerschaften«. Hier könnten zum Beispiel Schulkinder in die Senioreneinrichtungen gehen. Denkbar und wichtig sei aber auch, dass Senioren den Kindern erzählten und sie zum Beispiel mit der plattdeutschen Sprache vertraut machten.
Darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe von Vorstellungen, die nun realisiert werden sollen.

Artikel vom 20.05.2006