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Widerlich: »Regen-Hölle« zwingt zum Abbruch

Doch »Katastrophenstab« hat Notfallplan parat: Am Sonntag gab's Fußball ab 7.50 Uhr


Gütersloh (WB). »Womit haben wir das nur verdient. Es ist wie verflixt«, starrte Thiel-Cup-Organisator Detlev Habenicht am Samstagnachmittag in den furchtbar grauen Himmel, der ein Wasser-Inferno herabprasseln ließ. Spielstraße, Dribbling-Wettbewerb, Kistenstapeln - die Unterhaltungsangebote für die fußballfreie Zeit machten unter diesen feuchten Bedingungen natürlich überhaupt keinen Spaß.
Doch es kam noch schlimmer. Einige Stunden und Sturmwarnungen des Deutschen Wetterdienstes später erreichte der Schauer eine derartige Intensität, dass selbst das Fußballspielen keinen Sinn mehr machte. Nach einer kurzen Lagebesprechung entschied ein fünfköpfiger »Katastrophenstab«, bestehend aus Detlev und Frank Habenicht, Rolf Sommer, Werner Vark sowie Dieter Krümpelmann: »Wir brechen ab!«
Um 16.10 Uhr verkündete das Gremium dann die reiflich überlegte Entscheidung vor allen Mannschaften. Zunächst blickten sie in geschockte Gesichter. »Aber dann haben die meisten doch Verständnis gehabt. Schließlich ging es bei den angekündigten Unwettern um die Gesundheit der Kinder«, berichtete Krümpelmann. Daraufhin brachen 37 der 42 Teilnehmer im wahrsten Sinne ihre Zelte ab und übernachteten zu Hause unterm sicheren Dach.
Zum Glück hatten die Organisatoren aber einen Notfallplan, um den Totalabbruch zu umgehen: Sie cancelten das Rahmenprogramm, um den Spielbetrieb trotz Ausfallzeit aufrecht zu erhalten. Betreuerspiel, Mini-Playbackshow und der obligatorische Einmarsch samt sonntäglicher Politiker-Grußworte fielen ins Wasser. In den dadurch entstandenen Lücken im Thiel-Cup-Terminplan wurde stattdessen gebolzt. So rollte am Sonntag ab 7.50 Uhr wieder das Leder! Die clevere (Zeit-)Rechnung ging auf: Das Endspiel fand genau um 14.45 Uhr statt - wie es ursprünglich vorgesehen war.

Artikel vom 22.05.2006