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Musiker Joey Kelly ein
mutiger Extremsportler

Nach »Music Meets Circus«-Tournee an den Montblanc

Von Manfred Stienecke
Paderborn (WV). Joey Kelly entdeckt sein Herz für den Zirkus. Der »Kopf« der »Kelly-Family« hat gemeinsam mit dem »Circus Roncalli« ein Show-Programm erarbeitet, das am nächsten Mittwoch in Paderborn seine Premiere erlebt.

Der 35-jährige Gitarrist und Schlagwerker feilt bis zum letzten Moment an der Show »Music Meets Circus«. Als wir ihn per Handy im Tour-Bus erwischen, hört er gerade mit seiner »Familie« das Demo-Band des aktuellen Programms ab. »Wir bringen aktuelle Songs und Hits aus der Vergangenheit«, verrät Joey Kelly. »Aber nicht so, wie wir sie in einem Live-Konzert spielen würden, sondern an die Zirkusveranstaltung angepasst. Zu den Auftritten der Künstler wird die Musik entsprechend arrangiert.«
Die »Kelly«-Band, deren Erfolgsgeschichte Mitte der neunziger Jahre in Deutschland begann, steht während der gesamten zweieinhalb Stunden in der Zirkus-Arena auf der Bühne. »Die Künstler agieren vor uns, zwischen uns und über uns«, erläutert Joey die Idee, Live-Musik und Show-Attraktionen zu verbinden. Er selbst tritt aber nicht nur an der E-Gitarre und an den Percussions in Aktion. Joey Kelly bringt sich auch in eine spektakuläre Show-Nummer mit ein. »Ich mache eine Kraftnummer mit zwei Jungs«, lässt der durchtrainierte Hobbysportler keine Herausforderung aus. »Für mich ist die Numer zwar anspruchsvoll, aber mein Part ist nicht so schwierig, weil ich nur der Zwischenmann bin«, stapelt Kelly tief. »Ein bisschen« habe er aber immerhin für seine tragende Rolle trainieren müssen.
Kraft und Ausdauer besitzt Joey Kelly mehr als so mancher Hochleistungsathlet. In den vergangenen Jahren hat er so manches Mal als Extremsportler von sich reden gemacht. Sein Trainingsplan sieht tägliche Laufstrecken zwischen zehn und 25 Kilometer vor - nur einen Tag in der Woche gönnt er sich eine Ruhepause. »Es gibt eine ganze Reihe von Wettkämpfen, die ich noch bestreiten will«, hält sich Kelly regelmäßig fit.
»Das nächste Ziel, das ich habe, ist in drei Monaten der Montblanc-Ultramarathon. Der führt über eine Gesamtdistanz von 155 Kilometer innerhalb von maximal 44 Stunden von Italien durch Frankreich in die Schweiz.« Das Schwierigste dabei sei nicht die Laufstrecke an sich, sondern der Höhenunterschied von insgesamt 8000 Metern, der bergauf-bergab bewältigt werden müsse. »Ich glaube, das wird einer der härtesten Wettkämpfe, die ich bisher gemacht habe, und ich bin nicht sicher, dass sich das durchstehen werde«, bekennt der Musiker.
Als einstiger Triathlet, der außer im Laufen auch im Schwimmen und Radfahren Energie und Ausdauer demonstrieren muss, hat sich Joey Kelly mittlerweile voll auf das Laufen in der Langdistanz konzentriert. Auch während seiner »Music Meets Circus«-Tournee muss er seinen Trainingsplan exakt einhalten. Während seines Paderborn-Aufenthaltes wird er zwei Lesern des »Westfalen-Blatts« ermöglichen, mit ihm zu joggen. »Das müssen keine durchtrainierten Leute sein«, beruhigt er interessierte Kandidaten. »Wir können auch Nordic-Walking machen. Ich passe mich jedem Tempo an.« OWL-Seite

Artikel vom 20.05.2006