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Gnadenstunde für den PBSV

Jubiläumsfeier zum 175-jährigen Bestehen der Paderborner Schützen

Von Franz-Josef Herber (Text)
und Wolfram Brucks (Foto)
Paderborn (WV). Feierliches Glockengeläut, ein in der Schützenfarbe grün getauchter Dom, hohe Anerkennung für das Schützenwesen im Allgemeinen und für den PBSV im Besonderen, Swing, Talkshow, flotte Unterhaltung - eine außergewöhnliche Mischung war am Freitagabend das Jubiläum des Paderborner Bürger-Schützenvereins zum 175. Bestehen.

»Zukunft von Anfang an!« Erzbischof Hans-Josef Becker hat das Jubiläums-Motto des PBSV immens aufgewertet. Der Paderborner Oberhirte in der Dankesmesse des PBSV am Abend : »Das ist die Botschaft Gottes an jeden von uns.«
Und der Erzbischof verglich im vollen Paderborner Dom Ereignisse aus dem Schützenwesens mit dem »richtigen Leben«. Ein Fest wie das alljährliche Schützenfest - und besonders das Jubiläumsfest - könne in gewissem Sinne als Hauptprobe für das Gelingen des Lebens insgesamt verstanden werden. Becker: »Wenn wir wieder lernen, ab und zu auszusteigen aus dem bloßen Broterwerb und festlich die Tatsache feiern, dass wir im Frieden leben dürfen, dann wird uns die gute Erinnerung an den guten Gott wie von selbst kommen. Er nämlich sei es, dem wir das Dasein insgesamt verdanken mit allen Höhen und Tiefen. Der angemessene Dank sei jetzt möglich, da wir uns an Jesus Christus erinnern, unseren Freund, Bruder und Herrn. »Und wir dürfen sicher sein«, so der Erzbischof, »dass diese Stunde im Rahmen des Jubiläums eine Gnadenstunde für alle ist, die dem Schützenverein verbunden sind.«
Becker brauchte sich schließlich - wie er sich ausdrückte - »nicht lange gedanklich zu verrenken«, um sich unter dem Blickwinkel des Schützenwesens in die kirchliche Verkündigung der Frohen Botschaft zu begeben. Man müsse ein Ziel haben und nicht einfach aufs Geratewohl losschießen, nur so könne unser ganzer Lebenslauf gelingen. Das führe zum Bekenntnis: Unser Lebensziel sei das Leben bei Gott, die Fülle des Lebens und des Glücks, das Gott für uns bereitet hat.
Ein zweiter Aspekt sei die Besonnenheit: Leichtfertiges Handeln eines Schützen beschwöre Unfälle herauf, es gehe nichts ohne Regeln. Auch dieses Verhalten habe Vergleichswert mit unserem Leben. Gemeinschaft gelinge nicht ohne Reglement, wobei der Erzbischof glaubt: »Unser Zusammenleben könnte friedlicher und freundlicher sein, wenn wir uns an unser christliches Reglement ebenso streng halten würden wie Sportler an ihre Regeln. Und Hans-Josef Becker betonte auch noch den unverzichtbaren Zusammenhalt in einem Schützenverein. Auch dies sei ein Bild für eine Gemeinschaft, die den Glauben als wertvoll empfindet. Die Gemeinschaft der Christen zeichne sich nicht in erster Linie aus durch ein gemeinsames Hobby, sondern durch ein unverdientes Geschenk von Gott her. Christen ständen in besonderem Wohlwollen, in der Gnade und in der Barmherzigkeit Gottes, der ohne Ansehen der Person jeden einzelnen Menschen persönlich meine und zur Freiheit des gelingenden Lebens rufe.

Artikel vom 20.05.2006