22.05.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Vereine trotzen schlechtem Wetter

Bürgerfest machen Regen und Sturm zu schaffen

Von Silke Schade (Text und Fotos)
Löhne-Gohfeld (LZ). Ruhe nach dem Sturm? - Von wegen! Beim Bürgerfest der Städte Löhne und Bad Oeynhausen ging's danach erst richtig los. Wegen Unwetterwarnungen musste am Samstag das Programm auf den Außenbühnen abgeblasen werden. Am Sonntag aber kehrte auf dem Aqua-Magica-Gelände Leben ein .

Die Jazztanz-Mädels des TuS Eidinghausen sind die Anheizer vom Dienst. »I still burn«, röhrt es bereits eine Stunde vor der offiziellen Eröffnung am Samstag aus den Lautsprechern, und die Mädchen auf der Bühne des Veranstaltungszeltes entflammen die erste Begeisterung. Draußen kann von heißer Stimmung kaum die Rede sein. Der Regen plätschert, der Wind pfeift. Und dann noch das: Sturmwetterwarnung. Böen von 110 bis 120 Stundenkilometern sollen über die Region fegen. Organisator Michael Scholz ist alarmiert: »Wir müssen und wollen Sicherheitsauflagen erfüllen. Unter diesen Bedingungen ist das im Außenbereich eine Gefahr.« Jetzt geht alles ganz schnell: Die Dächer der Bühnen werden abgebaut, die Vereine über den Abbruch benachrichtigt. Nur im Zelt läuft das Programm nach Plan weiter. Löhnes Bürgermeister Kurt Quernheim lobt »die großartige Begeisterung«, die von den Vereinen in das Bürgerfest überschwappt. Diese wertet Oeynhausens stellvertretende Bürgermeisterin Helke Nolte-Ernsting als Zeichen für »die enge Verbundenheit zwischen den beiden Städten«. Das wiederum veranlasst Kurt Quernheim »seine ganz persönliche Vision» preiszugeben: Vielleicht würden die Städte sogar eines Tages ganz zusammenwachsen.
Am Samstag scheint es allerdings noch weit davon entfernt. Es kommt nur zum Bürgerfest, wer entweder wetterfest ist oder einen bestimmten Grund hat: Eltern und Großeltern, die ihre Kinder in Aktion erleben wollen. Die Bühne des Festzeltes ist dabei fest in der Hand der Jazztänzer. Vielfältiger ist das Programm am Sonntag, denn der Wettergott hat ein Einsehen. Als in den Mittagsstunden die ersten Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke lugen, beginnt sich das Areal langsam zu füllen. Auf den Außenbühnen stellen die Vereine endlich sich und ihr Hobby vor - vom Kampfsport über Volkstänze bis hin zur Jagdmusik. Auf »ein paar Tausend« schätzt Organisator Michael Scholz die Zahl der Besucher, die sich am späten Nachmittag auf dem Gelände vergnügen: »Man merkt, dass die Leute nur auf das bessere Wetter gewartet haben und endlich hinaus wollten.«

Artikel vom 22.05.2006