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»Ordnungsgemäß gehandelt«

Zehn von 16 Aufsichtsräten bei Sitzung - Geschäftsführung gestützt


Bielefeld (MiS). Der Aufsichtsrat der Stadtwerke Bielefeld hat in einer außerordentlichen Sitzung am Freitag noch einmal bestätigt, dass das kurzfristige Finanzgeschäft mit den Stadtwerken Cottbus, bei dem die Bielefelder einen Verlust von 2,1 Millionen Euro hinnehmen mussten, im Einklang mit den bestehenden Beschlüssen der Aufsichtsgremien des Unternehmens und den internen Dienstanweisungen gestanden habe. Die Geschäftsführung habe ordnungsgemäß gehandelt.
An der Sitzung hatten zehn der 16 Aufsichtsräte teilgenommen. Oberbürgermeister Eberhard David (CDU) und die beiden von der CDU-Ratsfraktion entsandten Aufsichratsmitglieder Ralf Nettelstroth und Detlef Helling hatten bereits vorab erklärt, aus terminlichen Gründen nicht an der Sitzung teilnehmen zu können (das WESTFALEN-BLATT berichtete).
Auch die drei Vertreter der Stadtwerke Bremen, die zu 49,9 Prozent am Bielefelder Versorger beteiligt sind, waren nicht zur Sitzung angereist. »Sie haben die Notwendigkeit einer Teilnahme nicht gesehen«, sagte Stadtwerke-Sprecher Wolfgang König. Die Problematik sei ihnen bereits bekannt gewesen.
Aufsichtsrat Ralf Nettelstroth bedauerte, dass er nicht an der Sitzung teilnehmen konnte. Er schlug vor, das Thema noch einmal in einer ordentlichen Zusammenkunft des Aufsichtsgremiums zu erörtern, die am 9. Juni stattfinden könne. »Es geht auch um Rückschlüsse, die aus dem fehlgeschlagenen Geschäft gezogen werden sollten.« Der Aufsichtsrat müsse überprüfen, ob es richtig sei, dass Geldanlagen in dieser Größenordnung ohne seine vorherige Zustimmung erfolgen dürften.
Die Stadtwerke Bielefeld hatten den inzwischen von Insolvenz bedrohten Stadtwerken Cottbus 2005 vier Millionen Euro zur Verfügung überlassen. Nur 2,1 Millionen fließen jetzt zurück.

Artikel vom 20.05.2006