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Schnecken unter der Lupe

25 Kinder vom Kindergarten Am Bühlbusch entdecken den Wald

Verl (köh). Ein Leben ohne Wände und Türen, der Duft von Tannen und Waldboden, überall gibt es was Spannendes zu entdecken und dann ruft auch noch der Kuckuck: »Herrlich«, freuen sich 25 Mädchen und Jungen vom Kindergarten Am Bühlbusch. Sie erforschen mehr als eine Woche lang Flora und Fauna im Verler Wald.

»Der Förderverein hat es möglich gemacht, dieses Waldprojekt durchzuführen. Er zahlt den Löwenanteil der Kosten für den Bus, mit dem wir hierher fahren«, freut sich Kindergartenleiterin Heidi Puhl, die gemeinsam mit den Erzieherinnen Birgitt Geib, Christine Willmann und Dagmar Jaschke sowie den Praktikantinnen Nicola Horstmann und Hatice Evin die angehenden Schulkinder in den erlebnisreichen Stunden am Ölbach in Sende betreut. Den Wald hätten sie schon öfter mal für ein paar Stunden erkundet, aber ein solch umfangreiches Projekt sei eine Premiere, betont Heidi Puhl.
An den ersten Tagen wurden die kleinen Naturforscher und ihre Betreuerinnen vom Wetter verwöhnt, gestern Morgen aber mussten sie die Regenjacken auspacken und mit einer Plane einen Biwak und damit einen trockenen Lagerplatz bauen. Die Stimmung hat der Regen kein bisschen getrübt. Eifrig durchstöberten die Kinder mit einer großen Lupe den Wald nach Schnecken, Fröschen und interessanten Pflanzen, setzten ihre Beute in »Forschungsbehälter« mit eingebautem Vergrößerungsglas, fällten dünne Bäumchen für ein großes Baumhaus, das inzwischen romantisch an einer großen Tanne lehnt, und bauten eine Brücke über einen Bachlauf.
»Wir wollen den Kindern Körper- und Sinneserfahrung, kriechen, klettern, riechen, beobachten und bauen ermöglichen. Dadurch wird sowohl die Grob- wie auch die Feinmotorik gefördert«, erklärt Heidi Puhl das pädagogische Anliegen. Wie das pädagogische Konzept ankommt, tut Kindermund kund: »Wir sind Indianer und ich bin der Häuptling«, meint Tim zum Leben im Wald. Jan-Philipp freut sich: »Das Bäume fällen macht am meisten Spaß«, während Jana aufgeregt ruft: »Ich habe eine Schnecke!«

Artikel vom 19.05.2006