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England ist Fußball-Weltmeister!

Deutschland scheitert trotz »Fritz-Walter-Wetters« schon in der Vorrunde

Von der WM berichtet Meike Oblau
Rietberg (WB). Aus, aus, aus! England ist Weltmeister! Naja. Zumindest bei der Hobbykicker-WM der Rietberger Prinzengarde waren »Beckham und Co.« nicht zu schlagen. Die Fußballer der Firma Westag und Getalit vertraten das »Mutterland des Fußballs« am Samstag würdig. Und auch das Wetter war irgendwie britisch.

Mitten während des ersten Halbfinalspiels zwischen Mexiko und England nämlich musste das Turnier auf dem Sportplatz Berglage wegen des peitschenden Regens und des heftigen Sturms unterbrochen werden. Die Rietberger Feuerwehr hatte zuvor bereits eine Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes an die Turnierorganisatoren weitergegeben. Drei am Sportheim aufgestellte Pavillons flogen dann auch durch die Luft, zum Glück wurde dabei niemand verletzt. »Die Zelte sind allerdings wahrscheinlich zerstört, der Karnevalsverein wird dann für die Kosten aufkommen, da diese Schäden nicht versichert sind«, teilte der Vizepräsident der Grafschaftler, Gerd Muhle, mit. Die Weltmeisterschaft der Hobbykicker fiel also sprichwörtlich ins Wasser, doch davon ließen sich die Sportler nicht beeindrucken. Schon morgens bei Turnierbeginn hatte Petrus die Schleusen geöffnet, und er fand offenbar den Schalter, um die Schleusen wieder zu schließen, nicht. Trotz des Regens war gute Laune Trumpf bei den 32 Mannschaften, die in Rietberg angetreten waren. »Wenn man vom Wetter absieht, ist alles einwandfrei gelaufen, der Spaß stand im Vordergrund«, bilanzierte Rene Hanhardt. Das Rahmenprogramm litt allerdings ein wenig unter dem schlechten Wetter, so konnte die Hüpfburg nicht aufgebaut werden und das Feuerwerk zur Siegerehrung musste ebenfalls ausfallen.
Das abgebrochene Halbfinale zwischen England (Westag und Getalit-Betriebsmannschaft) und Mexiko (Hafensänger Westerwiehe) wurde in beiderseitigem Einvernehmen so gewertet, wie der Spielstand beim Abbruch gelautet hatte, nämlich 5:2 für England. Das zweite Halbfinale zwischen Brasilien (»Ritter ohne Furcht«) und der Ukraine (FC Sehr gut) wurde nach einer Regenpause dann nur noch als Neunmeterschießen ausgetragen, die Ukraine setzte sich mit 4:2 durch. Auch das Spiel um Platz drei (3:2-Sieg der Brasilianer gegen Mexiko) und das Finale (3:2-Sieg der Engländer über die Ukraine) wurde in diesem »Eilverfahren« entschieden.
Ohne Chance blieb übrigens die deutsche Mannschaft, in deren Namen das Team der Sparkasse um den amtierenden Karnevalsprinzen Ralf Peterhanwahr antrat. Im Eröffnungsspiel gegen Costa Rica gab es immerhin noch ein 3:3-Remis, anschließend aber folgten Niederlagen gegen Polen und Ecuador. Das Aus in der Vorrunde. Und das, obwohl die »Bankdrücker«, wie sie sich selbst nannten, in Retro-Shirts von 1954 und dazu bei echtem »Fritz-Walter-Wetter« spielten. Hoffentlich ist das kein schlechtes Omen für das Team von Jürgen Klinsmann!
Den Meter-Pokal, der Cup für die trinkfreudigste Mannschaft, holten übrigens die Fußball-Schützen alias Holland. Das hatten sie im WESTFALEN-BLATT ja auch schon angekündigt, und ihr Traum wurde wahr. Der silberne Meterpokal wurde sofort mit Bier gefüllt, und die »Oranjes« feierten lautstark vor ihrem selbst gebauten »Wohnwagen«. »Hüp, Holland, hüp« schallte es über den Platz. Währenddessen stimmten die »Engländer« ihre Hymne an: »Football«s coming home!«

Artikel vom 22.05.2006