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Von Jürgen Köster

Diese
Woche

Der Glasstadt würdig


Grund zum Jubeln hatten in dieser Woche die Freunde und Förderer des Glasmuseums in Bad Driburg: Es soll nach zehnjähriger Odyssee wieder an seinen Ursprungsort zurückgeführt werden. Der Beschluss des Kulturausschusses, dem der Rat der Badestadt sicher mit ebenso großer Mehrheit folgen wird, ist der verdiente Lohn für die Bemühungen derjenigen, die sich ehrenamtlich durch unterschiedliche Aktivitäten dafür einsetzen, die Jahrhunderte alte Geschichte des Glashandwerks und des Glashandels in der Badestadt in das ihr zustehende Licht zu rücken. Großzügige Unterstützung finden sie in diesem Vorhaben bei den Firmen, die mit der Herstellung oder dem Handel von Glas am Standort Bad Driburg ihr Geld verdienen -Ɗweltweit.
Zumindest von regionaler, eher jedoch von überregionaler Bedeutung sind die Exponate, die im Glasmuseum der Badestadt gezeigt werden (können). So verschwanden Pokale, Trinkgläser und Glasfahne bei anderen gleichzeitigen Ausstellungen in der Burg Dringenberg hinter Stellwänden. Im Foyer des Rathauses war die Frequenz der Besucher ungleich höher, doch deren Aufmerksamkeit auf die Ausstellungsstücke zu richten, erwies sich als entsprechend schwierig. Der Standort »Alte Dechanei« in Neuenheerse war wiederum nicht zentral genug. Gut aufgehoben sind die Exponate demnächst wieder in der »Alten Vikarie«, wie das Gebäude in der Schulstraße hieß, bevor es zu Ehren des Mäzens Heinz Koch umbenannt wurde.
Das Heinz-Koch-Haus ist der einzig richtige Standort für ein Museum, mit dem die »Glasstadt« Bad Driburg für sich werben kann. Wer schon würde seine gläsernen Kostbarkeiten zur Verfügung stellen, um sie der Öffentlichkeit zu präsentieren, in dem Wissen, dass sie in kürzerer Zeit in Kisten und Kästen verpackt werden müssten, um auf die Reise zum nächsten Standort in der Großgemeinde zu gehen? Eine dauerhafte Einrichtung wird denjenigen als Argument dienen, die versuchen, sehenswerte Exponate zusammenzutragen und sie in entsprechender Form auszustellen.
Mit dem Förderverein für das Glasmuseum und dem Glasmacherstammtisch stehen engagierte Bad Driburger parat, um das Museum im Heinz-Koch-Haus (wieder) mit gläsernen Kostbarkeiten zu schmücken. Die Rückführung des Museums ist darüber hinaus eine Referenz an diejenigen, die sich seit den 80-er Jahren dafür eingesetzt haben die 500-jährige Glasgeschichte in Bad Driburg zu bewahren, angefangen bei Heinz Koch und Franz-Josef Kleine über Dr. Peter Graf von Wedel bis hin zu Dr. Peter Bonk.
Der Umzug an den (Museums)ursprung ist umso mehr zu begrüßen als die Stadtbücherei an ihrem neuen Standort sicherlich adäquat untergebracht ist.

Artikel vom 20.05.2006