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Großeinsatz bei Dachbrand

80 000 Euro Schaden - Brandstiftung nicht ausgeschlossen

Von Kerstin Sewöster
Enger (EA). Die feierliche Ehrung war für Michael Rogowski abrupt beendet. Kaum hatte er seine silberne Ehrennadel am Samstag erhalten, musste er einen Einsatz leiten. In Westerenger brannte das Dach eines Hauses in der Spenger Straße 294. Der Schaden wird auf etwa 80 000 Euro geschätzt.

»Aller Wahrscheinlichkeit nach war es Brandstiftung«, sagt Michael Rogowski, stellvertretender Wehrführer der Stadt Enger und Löschzugführer in Dreyen. »Aber die Ermittlungen der Polizei dauern noch an.«
Kurz vor 17 Uhr ging der Alarm ein. Anwohner hatten die Rauchbildung in dem ehemaligen Wohn- und Geschäftshaus bemerkt und gemeldet. Obwohl das Haus seit einem Jahr nicht mehr bewohnt wird, suchten die Wehrleute routinemäßig nach sich im Haus befindlichen Personen.
Um eine mögliche Gefahr für die benachbarten Häuser und ihre Anwohner abzuwehren, waren alle Löschzuge aus dem Engeraner Stadtgebiet vor Ort. 76 Wehrleute waren zunächst im Einsatz. Einsatzleiter Michael Rogowski versuchte als erstes mit seinem Team das Feuer von der Rückseite und vom Flachdach des seitlichen Nebengebäudes aus zu bekämpfen. Zeitgleich war die Drehleiter im Einsatz. In einer Höhe von 18 Metern näherten sich zwei Blauröcke dem Brandherd und mussten die Ziegel abschlagen, bevor sie zum Schlauch greifen konnten. Ein Innenangriff wurde abgebrochen, weil die Wehrfrauen und -männer nur durch eine kleine Bodenluke zum Brandherd hätten gelangen können. Außerdem war bei dem Lehmboden die Einsturzgefahr zu groß, so Rogowski.
Zum Teil wurde mit schweren Atemschutzgeräten gearbeitet. Die Rauchentwicklung sei unter anderem so stark gewesen, heißt es, weil sich viel Unrat auf dem Dachboden befunden habe.
Nachdem das Feuer unter Kontrolle war, blieben noch Mitglieder der Löschzüge Dreyen und Westerenger vor Ort. Bis 22 Uhr dauerte der Einsatz. Das Dach wurde zur Straßenseite komplett abgedeckt - »auch wegen der ausgegebenen Sturmwarnung«, erläutert Rogowski. Um möglichen Personenschaden durch herabstürzende Bauteile zu verhindern, wurde noch am Samstagabend mit Hilfe des Bauhofes der Stadt Enger ein Bauzaun aufgestellt.

Artikel vom 22.05.2006