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Alltagsgegenstände
sollen ins Museum

Ausstellung wird um Nachkriegsgeschichte ergänzt

Hüllhorst (ber). Die Ausstellung im Hüllhorster Heimatmuseum soll ein weiteres Mal ausgedehnt werden. Nach der erfolgreichen Ergänzung um das Kapitel Frühgeschichte im Eingangsbereich plant Museumsleiter Dr. Eckhard Struckmeier eine Erweiterung um Exponate bis in die 60er Jahre.

Dazu steht ein Raum zu Verfügung, der im ersten Obergeschoss bisher noch für Wechselausstellungen genutzt wird. Gemäß der Konzeption des Museums »Leben - Wohnen - Arbeiten« sei geplant, die NS-Zeit, aber auch den Wirtschaftsaufschwung, der in der 50er Jahren einsetzte, ebenso aufzugreifen wie das Vereinsleben und die Kultur. Struckmeier stellte das Vorhaben jetzt dem Jugend-, Sport- und Kulturausschuss vor, der auf der Freilichtbühne Kahle Wart tagte (wir berichteten in der Ausgabe vom Freitag).
Durch diese Erweiterung sollen auch jüngere Leute motiviert werden, sich für das Heimatmuseum zu interessieren. Einen Schwerpunkt will Struckmeier auf das Kapitel »Leben unterm Hakenkreuz« mit Befreiung und Neuanfang legen, einen anderen auf den wirtschaftlichen Aufschwung, der sich am Beispiel Hüllhorster Unternehmen darstellen ließe. Aber auch Kultur und Alltag sollen nicht zu kurz kommen, und der Museumsleiter hofft darauf, dass in so manchem Hüllhorster Haushalt noch verwahrt ist, was sich gut für das Museum eignen würde.
Außerdem plant Struckmeier die Dokumentation von Einzelschicksalen, vorgeschlagen wurde hier als bekannter Hüllhorster der im vergangenen Jahr verstorbene Karl Maschmeier, der jahrzehntelang für diese Zeitung Berichte aus der Wiehengemeinde lieferte. Gesucht werde noch nach einer Frau, die sich vorstellen ließe. Ernst-Wilhelm Rahe schlug im Ausschuss die bekannten Gemeindeschwestern vor, die früher unter anderem in den Kindergärten wirkten. Nach einem Verein, dessen Anfänge gut dokumentiert sind, hat Struckmeier bereits Ausschau gehalten: Hier böte sich seiner Ansicht nach nach Rücksprache mit dem Gemeindesportverband der SV Schnathorst an. Auf jeden Fall solle die Öffentlichkeit in das Entstehen dieses neuen Ausstellungsteils mit einbezogen werden, wer Ideen habe oder Alltagsgegenstände stiften könne, solle sich unbedingt melden. Dafür gibt es einen Arbeitskreis, Ansprechpartner sind: Christine Hellweg (Tel.: 0 57 44/ 51 07 20), Wilfried Tiemeier (Tel.: 0 57 44/ 2 50 54), Harald Rührup (Tel.: 0 57 44/ 28 75), Horst Jording (Tel.: 0 57 44/ 23 97) oder Dr. Eckhard Struckmeier (Tel.: 0 57 44/15 25). Auch zu den üblichen Öffnungszeiten des Heimatmuseums an jedem ersten Sonntag im Monat zwischen 15 und 16 Uhr können entsprechende Exponate abgegeben werden. Bis zur Fertigstellung der Ausstellung wird es etwa noch zwei Jahre dauern.

Artikel vom 20.05.2006