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Von Stephan Rechlin

Gütersloher
Wochenschauer

Das Bürgerbegehren beginnt


Der Startschuss zum Bürgerbegehren für einen Theaterneubau in Gütersloh ist gefallen. Anders als vor drei Jahren wurde er diesmal nicht von der BfGT abgefeuert, sondern von den Fraktionsvorsitzenden von CDU, SPD, Grünen und UWG. Anders als vor drei Jahren geht es diesmal nicht darum, einen Neubau angesichts leerer Kassen zu verhindern, sondern ihn mit Hilfe möglichst vieler Bürger zu ermöglichen.
Mit ihrer Initiative nehmen die vier Ratsfraktionen in Kauf, dass Norbert Morkes und die BfGT nun zur Gegenveranstaltung aufrufen werden. Der Schlüsselbegriff, um den es in den kommenden Wochen gehen wird, lautet »Gütersloher Lösung«. Erfinder dieses Begriffes ist Norbert Morkes. Er zeichnet damit die Möglichkeit auf, die Paul-Thöne-Halle mit Hilfe Gütersloher Architekten und Gütersloher Handwerksbetriebe für etwa zehn Millionen Euro zu einem funktionstüchtigen Theater umbauen zu lassen. Dieses Theater reicht seiner Ansicht nach aus, um in Gütersloh ein alternatives Theaterprogramm durch freie Gruppen und Künstler aufführen zu lassen, das es in dieser Form weder in Bielefeld noch in Detmold und Münster gibt. Diese Lösung wäre auch ohne das Geld der Konzerne realisierbar und würde den städtischen Haushalt nicht über Gebühr belasten.
Die vier Ratsfraktionen halten den reduzierten Friedrich-Entwurf dagegen für die wahre Gütersloher Lösung. Ein Neubau, der das gesamte Stadtquartier aufwertet und auch auswärtige Besucher anlockt. Mit ihrer Forderung an den Theaterförderverein, noch einmal bis zu drei Millionen Euro Spendengelder aufzutreiben, legen sie eine enorme Messlatte auf. Sie ist mindestens ebenso hoch zu bemessen wie die Stimmenzahl, die damals erforderlich war, um einen Neubau zu verhindern. Der Aufruf der Ratsfraktionen zum Bürgerbegehren 2006 lautet daher: Wer ein neues Theater in Gütersloh haben möchte, der sollte ab sofort dafür spenden.

Artikel vom 20.05.2006