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Dunkelfeld wird aufgedeckt

Lippische Polizei registriert immer mehr Drogen-Fahrer

Von Victor Fritzen
Kreis Lippe (SZ). Die Zahl der registrierten Straftaten im Verkehr, die im direkten Zusammenhang mit Alkohol und Drogen stehen, ist im vergangenen Jahr angestiegen. Seit Januar wurden bereits mehr als 50 Drogen-Delikte im lippischen Verkehr festgestellt. Die Kontrollen in der Walpurgisnacht sind in dieser Zahl noch nicht enthalten.

Das gab Michael Morenz von Kreispolizeibehörde gestern bekannt. Im vergangenen Jahr seien in Lippe mehr als 100 Verkehrsteilnehmer registriert worden, die unter Drogeneinfluss standen. 2004 seien noch deutlich weniger Drogen-Fahrer erwischt worden, sagte Morenz. Nach seinen Angaben sei dies jedoch nicht darauf zurückzuführen, dass die Menschen mehr Drogen konsumieren würden, sondern auf die ansteigende Aufklärungsquote der Polizei. »Das Dunkelfeld Drogen am Steuer gibt es schon seit mehreren Jahrzehnten, doch durch immer neue Erkenntnisse und Möglichkeiten wird dieses Dunkelfeld langsam imer weiter aufgedeckt«, sagte Morenz. Dazu beigetragen habe neben einer gezielteren Aus- und Fortbildung der Beamten auch der so genannte »Drugwipe«, ein Drogen-Schnelltest, mit dem Autofahrer innerhalb weniger Minuten ertappt werden könnten. Seit Anfang des Jahres ist der »Drugwipe II« im Einsatz, ein verbessertes Produkt, mit dem der Konsum über eine winzige Speichelprobe festgestellt werden kann.
Droge Nummer eins sei neben Alkohol auch Cannabis. Insbesondere die »Jungen Fahrer« zwischen 18 und 24 würden auffällig. Aber auch die Mofa-Fahrer ab 14 Jahren und auch Verkehrsteilnehmer ab 40 gehörten zu den Klientel. Besonders gefährlich, so Michael Morenz, sei der so genannte Mischkonsum. »Harte Drogen in Verbindung mit Alkohol sind tükkisch, da die Beamten dies schlecht feststellen können. Mischkonsum kann sich auf den Rauschverlauf sehr unterschiedlich auswirken.«
Wie die Drogen-Fahrer bestraft werden, hängt von ihrem Zustand ab: Sollte ein Fahrer Zeichen von Ausfallerscheinungen haben, so muss er sich vor dem Richter erklären. Sollte lediglich der Rauschmittel-Konsum festgestellt werden, so müsse derjenige mit einem hohen Bußgeld und mehreren Punkten in Flensburg rechnen, so Morenz

Artikel vom 19.05.2006