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Soziale Kontakte schon früh knüpfen

So wollen Versmolder alt werden

Versmold (GG). Das Leben im Alter genießen - ideale Wohnwelten für den Lebensabend: Traumvorstellung oder realisierbare Lebensform? Um persönliche Vorstellungen des Lebens im Alter ging es am Mittwoch bei der Vhs-Veranstaltung »Wie ist Ihr Traum vom Altwerden in Versmold?«, die in Kooperation mit dem Verein »SoVital« in Versmold stattfand.

15 Teilnehmer über 45 Jahre zeigten dabei ihre Zukunftsvisionen auf, die in kurzen Stichpunkten notiert wurden. Zuvor stellte der Vhs-Fachbereichsleiter Kurt Gramlich zusammen mit Hans-Jürgen Matthies (Fachbereichsleiter Stadt Versmold) die Referenten Achim Strothmann und Gabriele Diekötter (Architektin) von dem seit 2001 in Gütersloh bestehenden Verein »SoVital« sowie die Seniorenbeauftragte Hildegard ÊKempf vor und versuchte mit gezielten Fragen erste Vorstellungen der Teilnehmer über das Leben im Alter zu gewinnen. Viele Menschen wünschen sich im Alter ein selbstbestimmtes Leben, ohne auf nachbarschaftliche Gemeinschaft verzichten zu wollen. Auch bei der IdeensammlungÊ wurden diese Wünsche deutlich. Eigenständigkeit, die MöglichkeitÊ auf ehrenamtliche Hilfe, Sicherheit, Hilfe im Alter, Senioren-WG's, Fortbildung im Alter, vielfältige Freizeitgestaltungen, Gewährleistung von Mobilität, altersgerechte Wohnungen und möglichst viel Kultur waren die genannten Kriterien der Besucher, die diese Stichpunkte für ein erfülltes Leben im Alter nannten.
Neben der materiellen Absicherung im Alter ist aber auch die Wohnsituation alter MenschenÊvon zentraler Bedeutung. So sagten einige Teilnehmer, dass sie nicht unbedingt in Versmold alt werden müssten. Kurt Gramlich wies auf das frühzeitige Knüpfen sozialer Kontakte hin, damit sich gemeinschaftliches Wohnen und gelebte Selbsthilfe entwickeln kann. »Es ist erwiesen, dass mit dem Alter auch die Zahl der Freundschaften abnimmt. Deshalb sollte man frühzeitig bereit sein, neue Kontakte zu knüpfen. Das dauert in Versmold vielleicht etwas länger, wie ich schon herausgefunden habe, dafür halten sie dann auch viel länger«, betonte Kurt Gramlich, der die Kontaktfreundlichkeit der Versmolder mit den Menschen in seiner Heimatstadt Freiburg verglich.
ÊMit dem Vhs-Angebot wollten die Referenten über gemeinschaftliches Wohnen im Kreis Gütersloh informieren und zugleich die Möglichkeit bieten, über die eigenen Wünsche zum Wohnen im Alter ins Gespräch zu kommen. Ein qualitativ hochwertiges Leben und Wohnen im Alter hat man sich auch bei »SoVital« aus Gütersloh auf die Fahnen geschrieben. So ist es das Ziel des Vereins, in Gütersloh eine Lebens- und Wohnwelt für Menschen am Ende des Erwerbslebens zu planen, aufzubauen und zu betreiben, eine Gemeinschaftsanlage entstehen zu lassen mit dem Anspruch auf einen individuellen Lebensstil sowie die Nutzung von Selbsthilferessourcen und weitgehende Selbstverwaltung, um ein selbständiges und selbst bestimmtes Leben zu ermöglichen. Anfang Juni reicht der 30 Mitglieder starke Verein seinen Bebauungsplan von 24 barrierefreie Wohnungen auf dem zirka 1600 Quadratmeter großen auf dem Bartelsgelände ein.

Artikel vom 19.05.2006