19.05.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Auch zärtliche Gesten
und Hilfestellung gefragt

Bestatterehepaar zu Gast in der Realschule

Rahden (WB). Mit dem Thema »Tod, Trauer, Bestattung und dem Beruf des Bestatters« befasste sich die Klasse 10d an der Realschule Rahden mit ihrer Religionslehrerin Daniela Niedringhaus.

Die Schülerinnen und Schüler hatten sich die Befragung eines Bestattungsunternehmens als Abschluss des Unterrichtsthemas gewählt. Marion und Eckhard Piewitt vom gleichnamigen Espelkamp-Rahdener Bestattungshaus erklärten sich bereit, den Schülern Rede und Antwort zu stehen. Das Bestatterehepaar ging gezielt auf die unterschiedlichsten Fragen der Schüler ein. Etliche Fragen hatten die Klasse bereits im Vorfeld mit ihrer Lehrerin vorbereitet.
Die Fragen konzentrierten sich auf heutige Bestattungsrituale und die technische und formale Abwicklung eines Trauerfalles. »Was passiert, wenn jemand mitten in der Nacht zu Hause verstirbt oder warum bieten Sie auch bunte Särge an? Wie kamen Sie überhaupt zu diesem Beruf und was geht in Ihnen vor, wenn Sie einen Bekannten oder ein Kind beerdigen müssen? Tragen Sie eine spezielle Berufskleidung und wie sehen Ihre Arbeitszeiten aus?« Bei der Beantwortung merkten die Schüler schnell, dass Bestatter in ihrem Beruf oft auch Seelsorger und Zuhörer sein müssen.
»Bei jedem Trauerfall bricht für die Angehörigen doch eine Welt zusammen, auch wenn vielleicht schon lange bekannt war, dass der oder die Verstorbene an einer unheilbaren Krankheit litt. Dann sind zärtliche Gesten und Hilfestellungen eines Bestatters gefragt«, sagten Marion und Eckhard Piewitt.
Dazu gehört auch das Angebot einer Aufbahrung und Abschiedsnahme im eigenen Haus oder in der Wohnung im Familienkreis.
Auch Nachfragen zu alternativen Formen, wie Baumbestattungen in einem Friedwald stand das Bestatterehepaar aufgeschlossen gegenüber. Aber auch ganz handfeste Informationen erhielten die Schüler. So konnten sie auch einmal einen Blick in einen modernen Bestattungswagen werfen.
Den Schülern brachten die Piewitts mit diesem Besuch das Berufsbild des Bestatters ein gutes Stück näher und bauten auch etwas von der Zurückhaltung und Angst beim Thema Tod und Bestattung ab.

Artikel vom 19.05.2006