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Am Elsemühlenweg werden
Schilder wieder abgenommen

Mehrheit im Verkehrsausschuss kehrt zur alten Regelung zurück

Bünde (os). Der Elsemühlenweg zwischen Mindener Straße und Meyerstraße bewegte die Gemüter im Verkehrsausschuss. Im Oktober wurde dort die Beschilderung geändert, um den Verkehr zu reduzieren. Das gesamte Gebiet wird von Autofahrern »genutzt«, um die Rotphase der Ampeln am Knotenpunkt Herforder Straße (Dreiländereck) zu umfahren, wo sich besonders zu Stoßzeiten längere Schlangen bilden.

In der Meyerstraße darf an der Einmündung zum Elsemühlenweg seit Oktober in beiden Richtungen nur geradeaus gefahren werden. Das wird jetzt wieder geändert. Nach langer und zäher Diskussion sprach sich die Mehrheit aus CDU und FDP dafür aus, das Experiment abzubrechen, denn ein Erfolg der Verkehrsmaßnahme sei nicht zu erkennen. Das Abbiegen ist also bald wieder erlaubt.
Thomas Schuh von der Verwaltung hatte zuvor die Ergebnisse einer Verkehrszählung von April vorgestellt. Sie zeigt, dass nur eine geringe Reduzierung des Verkehrs erreicht worden ist, dafür aber in anderen Einwohnerstraßen der Autoverkehr wohl zugenommen hat. Das beklagen Anwohner und haben eine Beseitigung der Schilder gefordert, die sowieso von vielen Autofahrern gar nicht akzeptiert wurden. Kontrollierte die Polizei hier ständig, würden sich die Einnahmen für das Stadtsäckel wohl drastisch erhöhen,wie gelegentliche Kontrollen gezeigt haben. Doch ist das die Aufgabe der Polizei? Nein, meint sie, es gibt Wichtigeres, und auch der Ausschuss war der gleichen Ansicht.
Obwohl sich alle einig waren, über ein Konzept für den gesamten Bereich nachzudenken und die Ampelphasen am Dreiländereck überprüfen zu lassen, gelang kein einmütiger Beschluss. Ausschussvorsitzender Gilbert Altemeier versuchte vergeblich, den Ausschuss zu überzeugen, die Regelung bis zur nächsten Sitzung nach der Sommerpause zu verlängern. Regina Heidemann (CDU) erinnerte an eine Grundsatzentscheidung, keine Straßen mehr abzubinden. Die Last müsse auf alle Schultern verteilt werden.
Neue Konzepte, um die Verkehrssituation in dem großen Wohngebiet zu verbessern, gibt es nicht, am Erfolg wurde allgemein gezweifelt, so lange ein Weg gesucht werde, rote Ampeln zu umfahren.
Alle anderen Punkte im Ausschuss waren unstrittig. Der Kreisel Klinkstraße/Levisonstraße erhält vier Zebrastreifen, um die Sicherheit zu erhöhen. Kosten von rund 9 000 Euro entstehen, da eine neue, gelb leuchtende Lampe aufgestellt werden muss. Für wenig sinnvoll hält die Verwaltung eine Querungshilfe an der Klinkstraße/Haßkampstraße, wo es zu Spitzenzeiten schwierig ist, die Straße zu überqueren. Für eine Mittelinsel ist kein Platz und insgesamt gesehen würde ein Übergang von zu wenigen Fußgängern genutzt. An der Schwartemeierstraße vor der Autobahnbrücke könnte ein Übergang entstehen, Zahlen werden jetzt ermittelt.
Für Dünne, im Bereich der Grundschule, wird ein Schulwegkonzept erarbeitet. Nach Schließung der Grundschule Dünnerholz ändern sich hier die Verkehrsströme, die Ampel könnte zum Beispiel verlegt werden. Bei der Ausarbeitung eines Konzepts sollen die Eltern »ins Boot geholt werden«, etwa durch den so genannten walking bus. Eltern bringen Schüler zu Fuß zur Schule und holen sie wieder ab.
Sicherheitsprobleme sieht die Verwaltung an der Grundschule Bustedt vor Schulbeginn und nach Schulschluss, wenn der Verkehr hier besonders dicht ist und an beiden Seiten der Straße geparkt wird. Das sollnun durch Pfosten an einer Seite unterbunden werden.

Artikel vom 19.05.2006