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Ladung Erde begräbt 20 Särge

Kleintransporter rammt Auflieger - 49-jähriger Verler schwer verletzt

Verl (WB/ehl). Verkeiltes Blech, ein Haufen Erde und 20 Särge: Nach dem Zusammenstoß eines Sattelzugs mit einem Kleintransporter sah es auf der Österwieher Straße gestern Morgen wüst aus. Ein Mann wurde bei dem Unfall schwer verletzt.

Der 40-jährige Fahrer des Sattelzugs war gegen 7.05 Uhr auf der Österwieher Straße in Fahrtrichtung Neuenkirchen unterwegs gewesen. Nach einer Rechtskurve in Höhe der Wapelbrücke, kurz vor dem »Spitzkrug«, kam der mit Mutterboden beladene Auflieger hinter der MAN-Zugmaschine nach Polizeiangaben plötzlich aus noch ungeklärter Ursache ins Schleudern und stellte sich quer zur Fahrbahn. Für den entgegen kommenden Fahrer des Kleintransporters mit Anhänger gab es keine Chance mehr: Der 49-jährige Verler prallte mit seinem Ford auf den Auflieger. Durch die Wucht der Kollision kippte der Auflieger auf die linke Seite und begrub den Anhänger des Kleintransporters, der mit rund 20 Holzsärgen beladen war, zum Teil unter sich. Der Mutterboden verteilte sich dabei über die Unfallstelle.
Die Zugmaschine des Lkw durchbrach die linke Leitplanke der Straße und kam dann auf dem angrenzenden Feld zum Stillstand. Während der Fahrer des Sattelzugs, der aus Rietberg stammt, keine nennenswerten Blessuren davon trug, war der Mann am Steuer des Kleintransporters in seinem Fahrzeug eingeklemmt und musste von der Feuerwehr befreit werden. Der Verler wurde mit schweren Verletzungen in ein Gütersloher Krankenhaus gebracht, Lebensgefahr besteht aber offenbar nicht. Zusätzlich zum Notarztwagen war auch ein Rettungshubschrauber angefordert worden, der auf einem Feld landete. Die beiden Fahrzeuge konnten zum Teil nur mit Spezialkranwagen geborgen werden. Für die Dauer der Unfallaufnahme und der erheblichen Aufräumarbeiten blieb die Österwieher Straße von der Neuenkirchener Straße bis zum Reckerdamm für sechseinhalb Stunden komplett gesperrt. Eine Umleitung wurde eingerichtet. Den Gesamtsachschaden schätzt die Polizei auf rund 90 000 Euro.
Die Löschzüge Verl und Kaunitz waren mit 35 Männern vor Ort. Die Einsatzleitung lag in den Händen von Gemeindebrandmeister Karl-Heinz Berenbrinker.

Artikel vom 18.05.2006