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Erster Schritt für neue Wege

Ottenhausen: Bürger engagieren sich gerne für »ihr Golddorf«

Ottenhausen (nf). Gemeinsam haben die Bürger von Ottenhausen schon viel erreicht. Einen ganzen Tag lang trafen sich jetzt 28 Vertreter von Vereinen und Politik im Alter von 14 bis 70 Jahren zu einer »Zukunftswerkstatt«.

Unter dem Motto »Freiwillig aktiv« wollte man weitere Ideen für Ottenhausen entwickeln. Moderiert wurde die Veranstaltung von Dr. Anke Schekahn vom »Kasseler Institut für ländliche Entwicklung«. Doch vor dem Blickwinkel »Zukunft« wurde Bilanz der vergangenen 20 Jahre gezogen. Heraus kam eine lange Liste, die alle Teilnehmer mit Stolz erfüllte. Zahlreiche Baumaßnahmen wurden mit viel Eigenleistung durchgeführt, darunter der Bau eines Feuerwehrgerätehauses, eines Schießstandes, die Anlage von zwei Spielplätzen, der Rückbau von Straßen. Daneben wurden Obstwiesen und andere Grünflächen angelegt.
Alle Objekte müssen aber auch ständig instand gehalten und gepflegt werden. Dazu kommen attraktive Feste. Die letzten großen Aktivitäten waren Ende der 90-er Jahre der Bau des Dorfgemeinschaftshauses, das Dorffest 1150 Jahre Ottenhausen und die Teilnahme an der Weltausstellung Expo 2000.
In kleinen Arbeitsgruppen wurden in einer nächsten Arbeitsphase Ideen entwickelt, Umsetzungsschritte überlegt, ein Zeitrahmen abgesteckt und festgehalten, wer verantwortlich für das Vorhaben ist. »Die Zukunftswerkstatt soll damit ein erster Schritt sein, neue Aktivitäten zu starten«, so Dr. Schekahn. Einig waren sich die Teilnehmer des Workshops, in kleinen Schritten vorzugehen. Wer die Ottenhauser kennt, weiß dass sie ihre Projekte nicht nur benennen, sondern sie auch tatkräftig umsetzen wollen. Einige der diskutierten Projekte sind:
»Jugendtreff in Ottenhausen« -ÊDas Thema Jugendliche spielte eine große Rolle, alle waren sich einig, dass mehr für die Jugendlichen getan werden müsse, damit diese sich in Ottenhausen wohl fühlen. Die Vereine bekämen ansonsten Nachwuchsschwierigkeiten und angesichts des demographischen Wandels sei es wichtig, dass die Jugendlichen später nicht wegziehen.
Ein Treffpunkt für Jugendliche wurde besonders von den jungen Teilnehmern der Zukunftswerkstatt vorgeschlagen. Zunächst einmal sollen noch mehr Jugendliche mobilisiert und die Idee weiter konkretisiert werden. Dann könnte man mit Vertretern der Stadt über Fördermöglichkeiten sprechen. Für die ersten Treffen wird der Kolpingraum im Dorfgemeinschaftshaus zur Verfügung gestellt.
»Vereinsleben« -ÊEs ist geplant, einen »runden Tisch« der Vereine ins Leben zu rufen, der sich mehrmals im Jahr treffen soll. Ziel ist es, die geplanten Vorhaben der einzelnen Vereine noch besser untereinander abzusprechen und die Zusammenarbeit unter den Vereinen zu fördern. In den Vereinen gehaltene Vorträge sollen besser publik gemacht werden. »Dorfentwicklung« -ÊEs bestand Einigkeit, im Dorf Baumöglichkeiten zu schaffen, aber nicht in Gestalt eines großen isolierten Baugebietes. Auch das Thema Leerstand von Gebäuden wurde lange diskutiert. Bislang sei es in Ottenhausen gelungen, Gebäude einer Umnutzung zuzuführen.
Dennoch müsse das Problem im Auge behalten werden. Neue Grünflächen wurden als nicht nötig angesehen. Vielmehr wird ein Pflegekonzept für das vorhandene öffentliche Dorfgrün erstellt. In dem Zusammenhang sollen die Pflegepatenschaften für öffentliche Gebäude und Grünflächen aktualisiert werden. Dafür bietet sich der runde Tisch der Ottenhausener Vereine an.
»Dorfmarketing« -ÊAls wichtiger Punkt wurde die Neugestaltung und Aktualisierung der Internetseite angesehen. Ferner soll eine Imagebroschüre erstellt werden, in der sich die Vereine und ihre Aktivitäten darstellen. Die Werbemaßnahmen sollen mit der Stadt Steinheim abgesprochen werden.
Am Ende eines mit großem Engagement und viel Spaß verlaufenden Tages blieb vor allem eine Übereinstimmung mit den Ergebnissen. Die nächsten Arbeitsschritte seien klar und nun gelte es, noch mehr Ottenhausener zu begeistern, an der Umsetzung der Ideen mitzuwirken.

Artikel vom 18.05.2006