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Sorgen um Zukunft quälen
Eisenbahner in Paderborn

GDBA fürchtet Nachteile bei Eurobahn - Mitglieder geehrt

Kreis Paderborn (WV). Immer neue Nachrichten schüren Ängste und Sorgen bei Bahn-Beschäftigten im Paderborner Land. Das machte jetzt auch die Jahreshauptversammlung der GDBA-Verkehrsgewerkschaft in der Ortsgruppe Paderborn deutlich.

Vorsitzender Maximilian Droll (Paderborn) fragte nach der Zukunft der Zugbegleiter und Lokführer, wenn künftig Züge der Eurobahn das Hellwegnetz übernimmt und damit auch die Strecke Münster-Soest-Paderborn-Warburg fahren. »Auf diesen Strecken arbeiten dann keine Mitarbeiter der Bahn mehr«, sagte Droll. Die Bahn-Kollegen müssten dann entweder zu schlechteren Arbeits- und Entgeldbedingungen zur Eurobahn wechseln oder Versetzungen in entfernte Standorte in Kauf nehmen. Zwar gebe es keine betriebsbedingten Kündigungen, doch würden auch keine Auszubildende eingestellt.
Einen diskutierten Anschluss des Paderborner Flughafens ans Schienennetz hält Droll für eine gute Idee. Aber mit Sicherheit werde diese Strecke nicht von der Bahn, sondern ebenfalls von der Eurobahn befahren.
Mit Erleichterung hat die Gewerkschaft vernommen, dass eine Schließung des Bahn-Instandhaltungswerkes in Paderborn - früher »Ausbesserungswerk« genannt - offenbar vom Tisch sei.
Die GDBA wendet sich entschieden gegen geplante Kürzungen er Regionalisierungsmittel, mit denen der Bund auch den schienengebundenen Nahverkehr fördert. GDBA-Bezirksvorsitzender Jürgen Brügmann sieht bei einer Kürzung ein Herzstück der Bahn in Frage gestellt. Schließlich hätten die Regionalisierungsmittel das Angebot der Bahn im Nahverkehr um 25 Prozent gesteigert. Eine Kürzung führe zu Abbestellungen von Zugverbindungen und Preissteigerungen. Damit seien 8500 Arbeitsplätze allein im Bereich »Öffentlicher Personennahverkehr« bedroht.
Die GDBA-Gewerkschaft dankte für 60-jährige Mitgliedschaft: Johannes Altmiks, Heinz Amedick, Heinrich Bröckling, Karl Bullmann, Anton Garitz, Hermann Hellinge, Johann Pfeiffer, Anton Sinne, Anton Tewes und Josef Wieseler.
50 Jahre in der Gewerkschaft sind: Heinrich Mersch, Hermann-Josef Kürpick, Maximilian Droll und Josef Ewers.

Artikel vom 19.05.2006