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Kinder lernen, was gesund ist

Neues Entwicklungskonzept für die größten der »Altstadtspatzen«

Von Thomas Hochstätter
(Text und Foto)
Bad Oeynhausen (WB). Wenn die Kinder aus dem Kindergarten »Altstadtspatzen« an der Herforder Straße bald in die Schule kommen, dann wissen sie schon ordentlich Bescheid. Zum Beispiel, was ihnen gut tut und was nicht. Das haben sie jetzt in einem gesundheitsfördernden Jahr gelernt.

Leiterin Brigitte Ußling und ihr Team haben einen Stab von Experten aufgefahren, die den Kindern spielerisch und dennoch eindringlich erläutern, worauf es ankommt. Da sind einmal die Rabenpuppe Maxi mit ihrem beeindruckenden Gebiss, aber eben auch ganz menschliche Bad Oeynhausener Fachleute wie Hörgeräteakustikerin Claudia Priesemann, Orthopäde Eckhard Rhades, Optiker Jens Dieker und Zahnarzt Torsten Tenge. Sie alle beteiligen sich ehrenamtlich an dem langfristigen Bildungsprojekt der evangelischen Einrichtung. Die Kinder lernen dabei ihren Körper kennen, erfahren, warum Lärm in den Ohren schmerzt oder Fußgymnastik für Entspannung sorgt.
Dabei gilt unter anderem das Motto »Toben macht schlau«, das die Wichtigkeit von Bewegungserfahrungen bewusst machen soll. Brigitte Ußling, schon seit 15 Jahren Leiterin des Kindergartens, erklärt: »In unserer motorisierten Welt bekommen die Kinder dazu leider oft keine Gelegenheit mehr.« Man wisse jedoch heute, dass die Entwicklung der Bewegung eine entscheidende Bedeutung für die Weiterentwicklung des Kindes habe, zum Beispiel hingen Bewegung und Sprachentwicklung unmittelbar zusammen.
»Alle einzelnen Projektthemen wurden kindgerecht mit Geschichten, Bilderbüchern, Liedern und kreativen Angeboten vertieft«, erläutert Brigitte Ußling. Viele Fotos sind entstanden, die im Kindergarten zu sehen sind - zum Beispiel beim großen Sommerfest am Samstag, 10. Juni, ab 10 Uhr.
Derzeit läuft bei den »Altstadtspatzen« die Woche der Zahngesundheit. Dabei kooperiert die Einrichtung mit dem Arbeitskreis für Zahngesundheit Minden-Lübbecke. In einer Ausstellung können sich die Kinder ansehen, was in so beliebten Kinder-Lebensmitteln wie Nutella, Fruchtzwergen und Milchschnitten steckt. Die Zahl der Zuckerwürfel im Nugatcremeglas zum Beispiel hinterlässt dabei zweifellos nachhaltigen Eindruck. Die Vorschulkinder wissen jetzt ganz genau, warum sich nicht nur Rabe Maxi regelmäßig die Zähne putzen muss. Im Anschluss soll an der Herforder Straße noch eine Frühstückswoche folgen, während der die Kleinen sich ihr Frühstück selbst zubereiten - und dabei, so zumindest die Hoffnung der Erzieherinnen, auch häufiger zur gesunden Alternative greifen.

Artikel vom 18.05.2006