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Paderborner Kunstpreis wird
erstmals an eine Frau verliehen

Jury votiert mit großer Einmütigkeit für Ingrid Moll-Horstmann (69)

Paderborn (WV/ecke). Ingrid Moll-Horstmann (69) erhält den Kunstpreis 2006 des Paderborner Kunstvereins und der Sparkasse Paderborn.

Das gab das heimische Geldinstitut gestern bekannt. Nach vier männlichen Preisträgern wird damit erstmals eine Künstlerin ausgezeichnet. Der mit 7500 Euro dotierte und im zweijährigen Rhythmus ausgelobte Preis wird am Mittwoch, 12. Juli, überreicht. Verbunden ist die Auszeichnung mit einer Doppel-Ausstellung in der Sparkassen-Galerie sowie im Adam-und-Eva-Haus.
Die Jury aus Vertretern des Kunstvereins, der Sparkasse sowie weiteren Kunstsachverständigen hatte diesmal aus 15 Bewerbungen auszuwählen. »Keine leichte Entscheidung, die aber letztendlich in großer Einmütigkeit gefällt wurde«, so der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Paderborn, Hans Laven.
Ingrid Moll-Horstmann, die kurz vor der Preisverleihung ihren 70. Geburtstag feiern kann, zeigte sich gestern hocherfreut über die Auszeichnung. »Ich verstehe den Preis auch als Anerkennung meiner jahrzehntelangen Arbeit«, verweist sie auf zahlreiche Ausstellungen und künstlerische Aufträge nicht nur in der Region. Vor allem für Kirchengebäude hat die fest in der christlichen Kunsttradition verankerte Malerin und Gestalterin gearbeitet.
Unter dem Eindruck der Begegnung mit dem expressionistischen Maler und Grafikers Otto Pankok hat der Farbholzschnitt die künstlerische Arbeit der Paderbornerin geprägt. Glasmalerei, textile Wandgestaltungen und die Malerei sind aber ebenso gern gewählte Ausdrucksmittel. Moll-Horstmann ist Mitglied im Bundesverband der Bildenden Künstler, im Lippischen Künstlerbund und in der Deutschen Gesellschaft für Christliche Kunst. Ihre Erfahrungen bringt sie ein als Vorstandsmitglied des Vereins für Christliche Kunst in den Bistümern Paderborn, Magdeburg, Erfurt und Fulda sowie als sachkundige Bürgerin im Kulturausschuss der Stadt. Insgesamt 36 Jahre lang hatte sie einen Lehrauftrag für Grafik an der ehemaligen PH sowie an der Uni Paderborn.

Artikel vom 18.05.2006