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Mit Herford auf Tempo 330

Bürgermeister und Landrätin taufen modernsten ICE 3 der Bahn

Von Peter Schelberg
Herford (HK). Er ist 200 Meter lang, 409 Tonnen schwer, 330 Stundenkilometer schnell. Gestern wurde er im Herforder Bahnhof mit einem großen Glas »Herforder Pils« auf den Namen »Herford« getauft - ein Intercity-Express der neuesten Generation. »Taufpaten« waren Bürgermeister Bruno Wollbrink, Landrätin Lieselore Curländer und Reiner Latsch, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn.

Junge und alte Zugfans warteten bereits ungeduldig und dicht gedrängt an Gleis 7, als der weißlackierte »Sprinter« um 11 Uhr einfuhr: Ein besonderes Ereignis nicht nur für ehemalige »Bahner« wie Richard Schulz (71) aus Herford, Heinz Wächter (75) aus Schweicheln, Edwin Pauck (67) aus Kirchlengern und Bodo Schumacher (63) aus Löhne. Auch 22 Schüler der Oberhaus-Schule mit Klassenlehrerin Kirsten Buder und viele Ratsmitglieder winkten begeistert.
»Wir zeigen unser modernstes Produkt, das wir im Stall haben«, erläuterte DB-Bevollmächtigter Latsch. Allein in NRW seien 23 Züge auf Städtenamen getauft worden. Mit Herford und Bad Oeynhausen erhöhe sich die Zahl auf 25. Der neue Name ist zusammen mit dem Stadtwappen an den Zugenden angebracht. Der ICE ist in ganz Deutschland unterwegs, je nach Umlaufplan stoppt er auch in Herford. Haupteinsatzgebiet aber sind ICE-Linien, die über die Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Köln und dem Rhein-Main-Gebiet führen. Tempo 330 könne »Herford« zwar fahren, 300 km/h seien aber maximal erlaubt, verriet Latsch. Alle 237 ICE-Züge sollen getauft und zu »Botschaftern« deutscher Städte werden. Mit der Renovierung des Bahnhofes Herford werde nach der Fußball-WM begonnen, kündigte der Bahnsprecher an.
»Es ist eine Ehre für uns, dass eines Ihrer Flaggschiffe den Namen Herford trägt«, dankte Bürgermeister Wollbrink der DB. Auf diese Weise werde der Name der westfälischen Hansestadt in und zwischen den Metropolen bekannt gemacht. »Wie das vor einem Jahr eröffnete MARTa gefällt dieser Zug durch sein außergewöhnliches Design. Wir wünschen ihm, seinem Personal und seinen Passagieren stets Gute Reise«, sagte Wollbrink, der daran erinnerte, dass auch eine Lufthansa-Boeing 737 den Namen »Herford« trage. Und wenn nicht in jedem ICE 3 ein Reisender aus Herford sitze, so fahre doch in jedem ein Stück Hochtechnologie aus Herford mit, versicherte er: »Die UV-Trinkwasser-Entkeimungsanlagen für die Bordrestaurants lieferte die Wedeco AG - ein Unternehmen mit Produktionsstandort in Herford.«Lokalseite 4

Artikel vom 18.05.2006