Mutter und Kind flüchten rechtzeitig vom Tisch - Ehepaar von Splittern verletzt
Bad Lippspringe (uk/pic). Eine spontane Reflexhandlung haben einer Mutter und ihrem Kind in Bad Lippspringe wahrscheinlich das Leben gerettet. Als ein Auto auf die Terrasse des Cafés zurast, reisst die 38-Jährige ihren fünfjährigen Sohn in Todesangst an sich und flüchtet hinter einen Hausvorsprung. Sekunden später donnert der Pkw über die Café-Terrasse und walzt Stühle und Tische nieder. Splitter einer zerborstenen Schaufensterscheibe verletzen ein Ehepaar.
»Wir möchten gar nicht darüber nachdenken, was da hätte passieren können«, meinte gestern Wehrführer Elmar Thiele, der mit 40 Feuerwehrkräften vom Löschzug Bad Lippspringe im Einsatz war. »Nur drei Sekunden später wäre vermutlich alles zu spät gewesen«, atmete auch Polizeisprecher Ulrich Krawinkel auf. Mutter und Kind waren zur Nachmittagsstunde die einzigen Gäste auf der Terrasse des Cafés am Vorderflöß. Die Mutter ahnt sofort, dass der Fahrer des schwarzen Mazda Coupé bei dem hohen Tempo auf der Berliner Allee nicht mehr die Kurve kriegt. Der 30-jährige Paderborner gerät in einer leichten Rechtskurve auf die Gegenspur, verliert die Kontrolle über den Wagen und schleudert über die Terrasse. Das Fahrzeug prallt gegen einen Baum und von dort gegen die Hauswand des Cafés. Dabei zieht sich der 58-jährige Beifahrer Schnittwunden im Gesicht und einen Schulterbruch zu. Die Feuerwehr Bad Lippspringe befreit den eingeklemmten Mann mit einem Spezialgerät. Der 30 Jahre alte Fahrer erleidet einen Schock, steigt aber körperlich unverletzt aus dem Fahrzeugwrack. Umherfliegende Tische und Stühle zerschlagen eine Schaufensterscheibe des Cafés. Dort hat ein Ehepaar (55 und 53 Jahre alt) aus Schlangen am Fenster Platz genommen. Glassplitter verletzen Mann und Frau: Sie werden im Krankenhaus ambulant behandelt. Unverletzt, aber mit einem Riesenschrecken kommen die Angestellten des Hauses davon. Nur knapp einem Zusammenstoß entgeht ein 74 Jahre alter Autofahrer, der mit seiner 66-jährigen Beifahrerin in der Kurve dem Unglückswagen entgegengekommet. Er kann gerade noch einen Zusammenstoß mit dem schleudernden Wagen vermeiden. Die Polizei stellt bei der Unfallaufnahme fest, dass der Paderborner Mazdafahrer offenbar angetrunken ist. Ihm wird eine Blutprobe entnommen. Der Führerschein ist sichergestellt. Während der Unfallaufnahme sperrt die Polizei die Berliner Allee und leitet den Verkehr um. Den Gesamtschaden bezifferte die Polizei gestern auf etwa 20 000 Euro.
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